Österreichweit 330.873 Blitze im Juni 2016

Karte_Oesterreich_Blitze_JuniUBIMET: Schwerpunkte der Gewitter in Oberösterreich, der Steiermark und in Tirol

Wien, 04.07.2016 – Im zurückliegenden Juni registrierte das globale Blitzmessnetz von UBIMET österreichweit exakt 330.873 Blitzentladungen. Das blitzreichste Bundesland war mit insgesamt 82.432 Blitzen wie schon im Vormonat Oberösterreich. Jeder vierte Blitz in Österreich entfällt somit auf dieses Bundesland. Auch der Bezirk mit den meisten Entladungen befindet sich mit Vöcklabruck dort. Die drei stärksten Blitze wurden jedoch in Tirol gemessen, mit 361.000 Ampere führt eine Entladung in Fügenberg die Rangliste mit großem Abstand an.

Der Juni bildet zusammen mit Juli und August üblicherweise die blitzreichste Zeit des Jahres. „In den Sommermonaten sind die meteorologischen Voraussetzungen für Gewitter am besten“, sagt UBIMET-Meteorologe Konstantin Brandes. „Der Sonnenstand erreicht zu dieser Zeit seinen Höchststand, die Luft wird entsprechend aufgeheizt. In Kombination mit feuchter Mittelmeerluft und der gebirgigen Oberfläche Österreichs können sich zahlreiche Gewitter entwickeln.“ In diesem Juni registrierte das Blitzmesssystem von UBIMET über ganz Österreich verteilt exakt 330.873 Blitze. Damit brachte der Juni bereits gut doppelt so viele Blitzentladungen wie noch der Mai.

Spitzenreiter Oberösterreich

Mit exakt 82.432 Blitzen führt Oberösterreich das Bundesländer-Ranking an, gefolgt von der Steiermark mit knapp 80.000 und Tirol mit etwa 42.000 Entladungen. An letzter Stelle befindet sich einmal mehr das flächenmäßig kleinste Bundesland, für 326 Blitze reichte es in der Bundeshauptstadt.

Oberösterreich liegt mit fast sieben Blitzen pro Quadratkilometer auch hinsichtlich der Blitzdichte an erster Stelle. „So verwundert es auch nicht, dass die ersten zehn Plätze im Gemeinde-Ranking mit oberösterreichischen Gemeinden belegt sind“, sagt Brandes. „Spitzenreiter in dieser Statistik ist Berg im Attergau, wo im Juni 72 Blitze pro Quadratkilometer erfasst wurden.“ Generell war die Region rund um den Attersee die blitzreichste Gegend Österreichs.

Gewitterfreie Tage bildeten im Juni die Ausnahme, an insgesamt 28 von 30 Tagen wurde in Österreich zumindest eine Entladung registriert. Damit wurde der Juni als erster Sommer- und zugleich einer der blitzreichsten Monate im Jahr voll und ganz gerecht.

Stärkste Blitze in Tirol

Die Stärke von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Die drei stärksten Blitze des Landes wurden allesamt in Tirol registriert. „Spitzenreiter ist eine Entladung mit 361.000 Ampere am Abend des 6. Juni in Fügenberg“, so Brandes. „In kürzester Zeit wurde dabei rund 22.000 mal mehr Energie freigesetzt als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit 16 Ampere verfügbar ist.“

Die Messung von Blitzen

Das UBIMET-Blitzmessnetzsystem powered by nowcast beruht auf der Erfassung elektromagnetischer Wellen, die von den Blitzen ausgesendet werden. „Jeder Blitz wird von mehreren Sensoren erfasst und so der Ort, die Zeit und die Stärke des Blitzes bestimmt“, sagt der Meteorologe. „Selbst schwache Blitze können mit dieser patentierten 3-D- Technologie gemessen werden.“

 

Blitze nach Bundesland (Anzahl und Blitzdichte)

Oberösterreich: 82.432 – 6,88 Blitze/km2
Steiermark: 79.668 – 4,86 Blitze/km2
Tirol: 41.851 – 3,31 Blitze/km2
Niederösterreich: 35.925 – 1,87 Blitze/km2
Kärnten: 33.624 – 3,52 Blitze/km2
Salzburg: 30.938 – 4,32 Blitze/km2
Vorarlberg: 15.594 – 5,98 Blitze/km2
Burgenland: 10.515 – 2,65 Blitze/km2
Wien: 326 – 0,79 Blitze/km2
Österreich Gesamt: 330.873 – 3,94 Blitze/km2

Die fünf stärksten Blitze

361.000 A Fügenberg (T)
291.000 A Sölden (T)
265.000 A Flaurling (T)
252.000 A Ansfelden (OÖ)
250.000 A Dornbirn (V)