März 2016: Zu trocken und verbreitet zu mild

UBIMET: Warmes Monatsende, Regensoll nur im Süden erreicht

Wien, 29.03.2016 – Die Serie überdurchschnittlich temperierter Monate setzt sich laut Wetterdienst UBIMET auch im März fort. Über weite Strecken des Monats lag das Mittel der Lufttemperatur noch im Bereich bzw. unter dem langjährigen Durchschnitt, bedingt durch einen sehr warmen Monatsausklang fällt der Monat im Endeffekt aber verbreitet um 0,5 bis 1,5 Grad zu mild aus. Lediglich auf den Bergen Westösterreichs sowie im Rheintal zeichnen sich keine nennenswerten Abweichungen von den Mittelwerten ab. Das Niederschlagssoll wurde nur im Süden des Landes erreicht, ansonsten fehlen verbreitet 50 Prozent auf eine ausgeglichene Bilanz. Auch die Sonnenscheindauer liegt vielerorts hinter dem Erwartungswert.

Höchstwerte erst am Monatsletzten

Auch wenn mit dem ersten März der meteorologische Frühling begonnen hat, von richtigem Frühlingswetter war lange Zeit nichts zu sehen. „Im Vergleich zum März 2015 und 2014 konnte sich kein Frühlingshoch etablieren“, so UBIMET-Meteorologe Josef Lukas. Vielmehr sorgte tiefer Luftdruck über Mitteleuropa wiederholt für unbeständige Verhältnisse. Das schlägt sich auch in den absoluten Höchswerten nieder. Das bisherige Maximum wurde mit 19,4 Grad am 29. in St. Andrä im Lavanttal gemessen. Dieser Wert wird aber noch deutlich übertroffen: „Am Donnerstag steigen die Temperaturen verbreitet über die 20-Grad-Marke, in den Föhnregionen sind sogar bis zu 26 Grad möglich“, so der UBIMET-Wetterexperte.

Niederschlagsdefizit trotz Sonnenscheinarmut

Die Tiefdrucktätigkeit über Mitteleuropa schlägt sich auch in der Sonnenscheindauer nieder. Besonders im Nordosten fehlen 10 bis 20 Prozent auf eine ausgeglichene Bilanz, lediglich von Salzburg westwärts zeichnet sich stellenweise ein leichtes Plus an Sonnenstunden ab. Trotz vieler Wolken wird der Monat im Großteil Österreichs deutlich zu trocken ausfallen. Bis auf den von Italientiefs beeinflussten Süden lagen die Niederschlagsmengen verbreitet um 50 Prozent unter dem Klimamittel. Besonders eklatant fällt das Niederschlagsdefizit im Nordalpenbereich aus: von Reutte bis Mariazell wurden lediglich 25 bis 40 Prozent des Sollwertes erreicht. In Osttirol, weiten Teilen Kärntens und im oberen Murtal waren die Niederschlagsmengen hingegen ausgeglichen bzw. leicht überdurchschnittlich. Spitzenreiter ist einmal mehr der Loiblpass mit 153 Liter Regen bzw. Schnee pro Quadratmeter. Relativ gesehen am meisten regnete es in Sillian, 78 l/m² entsprechen einem Plus von 55 Prozent.

Schnee vor allem in den Südalpen
Italientiefs sorgten zu Monatsbeginn vor allem im Südwesten des Landes für tief winterliche Verhältnisse. Besonders intensiv schneite es am Nachmittag und Abend des 5. März, im oberen Gail- sowie im Lesachtal fielen innerhalb von sechs Stunden bis zu 40 cm Neuschnee. Auch im östlichen Flachland gab der Winter in der Nacht auf den 16. noch einmal ein kurzes Stelldichein, im südlichen Wiener Becken kamen bis zu 10 cm Neuschnee zusammen. Die größte Gesamtschneehöhe wurde mit 405 cm am Morgen des 26. März am Sonnblick gemessen, generell hielt sich der Neuschneezuwachs in Ermangelung an Niederschlägen jedoch in Grenzen.

Wind nur zu Monatsbeginn ein Thema

Der Wind spielte im März nur eine untergeordnete Rolle. Am Monatsersten sorgte ein über Ungarn abziehendes Italientief im östlichen Flachland für stürmische Verhältnisse mit Spitzenböen von bis zu 97 km/h in Wiener Neustadt. Wenige Tage später erreichte der Südföhn im Bergland Westösterreichs Orkanstärke, knapp 150 km/h wurden am Morgen des 5. März am Patscherkofel gemessen. In die Täler griff der Föhn am selben Tag immerhin mit Spitzenböen von teils über 80 km/h durch.

Extremwerte für März 2016 (Stand 30.03.2016, 09:00 Uhr)
Höchste Temperaturen (Bundesland, Tag)
19,4 Grad St. Andrä im Lavanttal (K, 29.)
19,2 Grad St. Johann im Pongau (T, 28.)
19,1 Grad Bischofshofen (S, 28.)

Tiefste Temperaturen dauerhaft bewohnte Orte (Bundesland, Tag)
-13,7 Grad Seefeld (T, 04.)
-13,1 Grad St. Leonhard/Pitztal (T, 10.)
-12,9 Grad Warth (V, 09.)

Absolut nasseste Orte (Summe 1.3. – inkl. 29.3.)
153,7 l/m² Loibl (K)
99,3 l/m² Kolm-Saigurn (S)
97,8 l/m² Villacher Alpe (K)

Absolut trockenste Orte (Summe 1.3. – inkl. 29.3.)
9,4 l/m² Rottenmann (ST)
9,5 l/m² Bruckneudorf (NÖ)
9,5 l/m² Retz/Windmühle (NÖ)

Schneereichste dauerhaft bewohnte Orte (Bundesland, Seehöhe, Tag)
134 cm Warth (V, 1475 m, 18.)
129 cm Schröcken (V, 1260 m, 06.)
96 cm Langen (V, 1250 m, 06.)

Sonnigste dauerhaft bewohnte Orte (Sonnenstunden 1.3. – inkl. 29.3.)
172 Stunden St. Jakob/Defereggen (T)
170 Stunden Sillian (T)
169 Stunden Nauders (T)

Sonnigste Bergstationen (Sonnenstunden 1.3. – inkl. 29.3.)
216 Stunden Brunnenkogel (T)
188 Stunden Pitztaler Gletscher (T)
180 Stunden St. Jakob/Defereggen (T)

Höchste Windspitzen in den Niederungen (Bundesland, Tag)
97 km/h Wiener Neustadt (NÖ, 01.)
86 km/h Gumpoldskirchen (NÖ, 01.)
83 km/h Wien-Unterlaa (W, 01.)

Höchste Windspitzen im Gebirge (Bundesland, Seehöhe, Tag)
148 km/h Patscherkofel (T, 2247 m, 05.)
144 km/h Brunnenkogel (T, 3440 m, 05.)
130 km/h Rudolfshütte (S, 2304 m, 05.)