Ortsfeste Gewitter sorgen für Überflutungen und Muren

UBIMET: Regenmengen von bis zu 65 Liter pro Quadratmeter, 20.000 Blitze

Wien, 26.07.2016 – Langsam ziehende Gewitter brachten laut dem Wetterdienst UBIMET lokal wieder enorme Wassermassen: In Ebensee in Oberösterreich fielen in der Nacht auf Dienstag 65 Liter pro Quadratmeter. Übergelaufene Bäche, überflutete Keller und Muren waren die direkte Folge. Von den Unwettern besonders betroffen waren diesmal Teile Salzburgs, Oberösterreichs und Niederösterreichs sowie die Steiermark und Kärnten. Zudem gab es auch zahlreiche Blitzentladungen, insgesamt registrierte das Blitzortungssystem von UBIMET rund 20.000 Blitze. Am Dienstag und Mittwoch ändert sich wenig, nahezu ortsfeste Gewitter können lokal wieder viel Regen bringen, die Unwettergefahr hält somit weiter an.

65 Liter pro Quadratmeter in Ebensee

Nahezu ortsfeste Gewitter mit wolkenbruchartigem Regen verursachten speziell im Salzburger Flachgau, im Voralpenbereich Ober- und Niederösterreichs sowie in Teilen der Steiermark neuerlich Schäden. Vor allem der starke Regen, 65 Liter pro Quadratmeter fielen etwa in Ebensee, 55 Liter in der Stadt Salzburg oder 44 Liter in St. Pölten, führte vielerorts zu Überflutungen und Muren. „Die Regenmengen waren lokal aber wahrscheinlich sogar noch deutlich größer“, sagt UBIMET-Meteorologe Josef Lukas. „Ganz besonders im steirischen Stanzertal, im Mostviertel in Niederösterreich oder im Raum St. Veit an der Glan in Kärnten.“ Neben den großen Regenmengen wurden zudem österreichweit rund 20.000 Blitzentladungen registriert.

Große Unterschiede auf engstem Raum: Stehende Gewitterzellen

Die Gebiete mit sintflutartigem Regen und nur wenig Niederschlag lagen am Montag oft nah beieinander: An der Grazer Universität fielen etwa binnen kurzer Zeit 18 Liter pro Quadratmeter. Im nur wenige Kilometer entfernten Stadtteil Straßgang kamen hingegen nur vier Liter pro Quadratmeter zusammen. „Der Grund liegt in der aktuell kaum vorhandenen Höhenströmung und der extrem feuchten Luft“, sagt Lukas. „Dadurch regnen sich die Schauer und Gewitter dort aus, wo sie entstehen und schon ein einzelner Regenguss kann lokal weit über 10 Liter pro Quadratmeter bringen.“ Der Boden kann diese großen Wassermassen dann nicht so schnell aufnehmen, wodurch kleinräumige Überflutungen und Vermurungen verursacht werden können.

Mehr Bewegung am Mittwoch

Mehr Bewegung kommt erst wieder im Laufe des Mittwochs ins Wettergeschehen. Mit einer Front aus Westen verstärkt sich die Höhenströmung allmählich und damit ziehen die Schauer- und Gewitter wieder deutlich schneller. Die Unwettergefahr geht aber speziell in der Osthälfte Österreich nur langsam zurück, erst am Donnerstag ist es mit den heftigen Gewitter dann vorerst überall vorbei. „Zwar muss man von Vorarlberg bis nach Osttirol und Kärnten weiterhin mit Schauern und Gewittern rechnen, diese fallen aber nicht mehr so heftig aus wie zuletzt.“ Sonst setzt sich allmählich trockenes und recht freundliches Wetter durch.