Schneefall bis ins Flachland, Gefahr von Schneebruch, Frost

Wien, 18.04.2017 – Der Winter zeigt in den kommenden Tagen noch einmal ordentlich Zähne. Die Schneefallgrenze sinkt laut dem Wetterdienst UBIMET in der Nacht auf Mittwoch bis ins Flachland, selbst im Raum Wien muss man dann mit Schneefall rechnen. Viel Neuschnee kommt oberhalb von rund 400 m und auf den Bergen der Alpennordseite zusammen, verbreitet fallen hier 20 bis 50, lokal sogar 70 Zentimeter Neuschnee. Damit besteht aufgrund des Laubes auf vielen Bäumen massive Schneebruchgefahr! In den Nächten besteht zudem akute Frostgefahr, in der Nacht auf Freitag sind örtlich Tiefstwerte um die minus 10 Grad möglich.

In der Nacht auf Mittwoch erreicht noch kältere Luft den Alpenraum, die Schneefallgrenze sinkt damit bis in die Niederungen. Am meisten schneit es weiterhin vom Bregenzerwald bis ins Mostviertel. Am Mittwoch verstärkt sich mit einem Tief über Osteuropa der Schneefall sogar noch weiter. Bis Donnerstagmittag ist vom Tiroler Unterland bis ins Semmering-Wechselgebiet vielerorts mit Neuschneemengen von 10 bis 40, in Lagen oberhalb von rund 800 m sogar mit mehr als 50 Zentimetern zu rechnen. „Aufgrund der oft schon belaubten Bäume besteht akute Schneebruchgefahr“, so UBIMET-Chefmeteorologe Manfred Spatzierer. „Der stürmische Wind kann zudem für massive Schneeverwehungen sorgen.“ Selbst im östlichen Flachland und im Raum Wien kann es vorübergehend weiß werden.

Bis zu minus 10 Grad Freitagfrüh

Zu den möglichen großen Behinderungen im Schienen- und Straßenverkehr und Schneebruchschäden in der Landwirtschaft droht auch Frost. In den windschwachen und teils klaren Regionen von Osttirol über Kärnten bis in die südliche Steiermark liegen die Tiefstwerte schon am Mittwoch und Donnerstag nur zwischen minus 5 und 0 Grad. Noch kälter wird allerdings die Nacht auf Freitag. Dann können bei sternenklarem Himmel und Windstille die Temperaturen in manchen Tälern Westösterreichs und im Lungau auf bis zu minus 10 Grad sinken. Selbst an Bäumen und Sträuchern die noch nicht blühen, drohen Frostschäden. Sehr kalt bleibt es aber auch tagsüber mit maximal minus 1 bis plus 8 Grad, im Süden bis zu 11 Grad.

Kalte Luft vom Nordpol

Verantwortlich für den späten, heftigen Wintereinbruch ist polare Kaltluft, die quasi direkt vom Nordpol nach Mitteleuropa zieht. „Der noch kalte europäische Kontinent verhindert, dass sich die Luft auf ihrem Weg nach Süden trotz der Jahreszeit erwärmen kann“, so Spatzierer. „Späte, mäßige bis strenge Nachtfröste, Schneefall bis ins Flachland und Temperaturen nur um die minus 10 Grad in 2.000 m sind die Folge.“

Schneefall bis in die Niederungen ist im April aber nicht außergewöhnlich, in Wien schneit es im Durchschnitt alle 2 bis 3 Jahre, in Innsbruck sogar alle 1 bis 2 Jahre. Viel Schnee kann dabei ebenfalls zusammen kommen: So wurden seit 1981 in Mariazell im April schon einmal 75 Zentimeter gemessen, in Bad Goisern 55 Zentimeter und selbst auf der Hohen Warte in Wien kamen schon einmal 18 Zentimeter zusammen.