Unwettergefahr gebannt, am Mittwoch Süden betroffen

Regenmengen_AT_20160714UBIMET: Erster Vorgeschmack auf den Herbst, nasse erste Julihälfte

Wien, 14.07.2016 – Am Mittwoch sorgten speziell in Kärnten, der Steiermark und im südlichen Burgenland schwere Unwetter wieder für Schäden. In der Nacht auf Donnerstag wurde die schwüle, gewitteranfällige Luft mit dem Durchzug der Kaltfront sowie mit teils stürmischem Nordwestwind allerdings endgültig nach Osten abgedrängt. Am Freitag und am Wochenende setzt sich laut dem Wetterdienst UBIMET deutlich ruhigeres und vor allem in der Westhälfte trockenes und warmes Sommerwetter durch. Der Schnee oberhalb von 1.800 bis 2.000 m schmilzt somit wieder weg. Unbeständiger und kühler bleibt es nach Osten zu. Die Unwetter wirken sich auch auf die Niederschlagsbilanz für Juli aus: Gebietsweise wurde das Soll bereits erreicht oder sogar übertroffen.

Am Mittwoch, dem dritten Unwettertag in Folge, war vor allem der Süden betroffen: In Kärnten, aber auch in der Steiermark und im Südburgenland gingen wieder schwere Unwetter mit wolkenbruchartigem Regen, Sturmböen und Hagel nieder. „Am meisten Regen fiel insgesamt am Kärntner Weissensee mit 103 Liter pro Quadrameter“, sagt UBIMET- Meteorologe Josef Lukas. „Das entspricht knapp zwei Drittel der durchschnittlichen Monatssumme für Juli.“ Aber auch der Wind sorgte vielerorts für große Probleme, so wurden in Sankt Veit an der Glan Windspitzen von knapp 70 km/h gemessen, in Weitensfeld im Gurktal sogar 86 km/h. Dazu gab es zahlreiche Blitze: In Kärnten registrierte das Blitzmessnetz von UBIMET 15.627 und in der Steiermark 13.962 Entladungen.

Wetterberuhigung, erster Vorgeschmack auf den Herbst

Mit den Unwettern ist es nun bis auf Weiteres vorbei: Hinter der Kaltfront stellt sich windiges und kühles Nordwestwetter ein. Dementsprechend stauen sich bis zum Freitagabend entlang der Nordalpen noch dichte Wolken mit einigen Regenschauern, im Süden und Südosten setzt sich hingegen freundliches Wetter durch. „Die maximal 13 bis 24 Grad sowie der Schnee auf den Bergen Westösterreichs geben sogar schon einen kleinen Vorgeschmack auf den Herbst“, so Lukas.

Das Wochenende wird aus heutiger Sicht zweigeteilt: Im Westen setzt sich freundliches und mit bis zu 28 Grad am Sonntag angenehm warmes Sommerwetter durch. In der Osthälfte bleibt es aufgrund der Nähe zu einem Tief über dem Balkan unbeständig mit einigen Schauern, starkem Wind und nur wenig Sonne. Zudem kommen die Temperaturen nicht über 17 bis 25 Grad hinaus.

Statistik: Schon jetzt zu nasser Juli

Ein Blick auf die Niederschlagsbilanz für den diesjährigen Juli zeigt, dass die durchschnittlich zu erwartende monatliche Regenmenge von Salzburg ostwärts schon zur Monatsmitte stellenweise erreicht wurde. In der Obersteiermark, etwa im Enns- und Mürztal, im südlichen Niederösterreich sowie im Wiener Becken wurden die Durschnittswerte sogar bereits um bis zu 20 Prozent übertroffen. „In Wien fallen in einem durchschnittlichen Juli rund 70 Liter pro Quadratmeter, heuer waren es in Wien/Unterlaa bereits 90 Liter“, sagt Lukas. Das steht ganz im Gegensatz zum heißen Juli des Vorjahres, wo das Niederschlagsdefizit am Monatsende lokal bis zu 40 Prozent betrug.