UBIMET: Temperaturen um rund 3,2 Grad über dem Durchschnitt, im Südosten extrem trocken

Wien, 29.03.2017 – Der März 2017 geht laut dem Wetterdienst UBIMET mit einer vorläufigen Abweichung von rund 3,2 Grad vorerst als zweitwärmster März aller Zeiten in die Klimabilanz ein. Die sehr warmen Tage bis zum Monatsende könnten am Ende aber sogar noch Platz 1 bedeuten. Den bislang wärmsten März aller Zeiten gab es 1994, damals lagen die Temperaturen 3,4 Grad über dem Mittel. Der Monat brachte sehr unterschiedliche Niederschlagsverhältnisse, eine sehr nasse Alpennordseite steht einem extrem trockenen Südosten gegenüber. Während etwa im Tiroler Kössen 234 Liter pro Quadratmeter zusammenkamen, fiel in Deutschlandsberg in der Südweststeiermark gerade einmal ein Liter pro Quadratmeter. Im März gab es zudem die ersten Gewitter in Österreich, insgesamt blitzte es rund 2.400 mal, am öftesten in Niederösterreich.

Der März 2017 reiht sich wohl als zweitwärmster März in der 250-jährigen Messgeschichte ein. Mit der vorläufigen, bundesweiten Abweichung von 3,2 Grad vom langjährigen Mittel unterbietet der Monat um nur 0,2 Grad den bisherigen Rekordmärz 1994. „Der März brachte am Ende häufig Temperaturen wie sonst erst im April oder Anfang Mai“, so UBIMET-Chefmeteorologe Manfred Spatzierer. Das spiegelt sich auch in der Anzahl der Tage mit Höchstwerten über 20 Grad wider: In Lienz und im Kärntner Sankt Andrä im Lavanttal knackten die Temperaturen bis dato an sieben Tagen die 20-Grad-Marke, drei solcher Tage dürften noch dazukommen. Üblich ist dort gerade einmal ein Tag. Frost gab es in den Tälern speziell in der ersten Monatshälfte verbreitet, in der zweiten Monatshälfte dann nur noch sporadisch. Komplett frostfrei blieben bereits die Wiener Innenstadt sowie der burgenländische Seewinkel. Die höchste Temperatur wurde mit 23,1 Grad am 28. des Monats in Wien-Mariabrunn gemessen. Dieser Wert wird aller Voraussicht nach aber am letzten Tag des Monats übertroffen, dann sind etwa in Tirol sogar bis 25 Grad und somit der erste Sommertag des Jahres möglich.

Nasse Nordalpen, trockener Südosten

Die Niederschlagsverhältnisse konnten im März kaum unterschiedlicher sein: In Warth am Arlberg kamen 235 und in Kössen 234 Liter Regen und Schnee pro Quadratmeter zusammen. Südlich des Alpenhauptkamms, vom Lienzer Becken über Kärnten, die Steiermark südlich der Niederen Tauern und des Hochschwabs bis ins Süd- und Mittelburgenland fielen hingegen oft nur 10 bis 50 Prozent der durchschnittlichen Monatsmengen. In der Weststeiermark blieb es zum Teil sogar fast gänzlich trocken, in Deutschlandsberg etwa kam gerade einmal ein Liter pro Quadratmeter zusammen. Um 30 bis 40 Prozent trockener als im Durchschnitt war es aber auch entlang der Donau sowie vom Weinviertel über das Wiener Becken bis ins Nordburgenland. Entlang und nördlich der Alpen entsprechen die Mengen meist dem Durchschnitt, stellenweise war es aber sogar bis zu 40 Prozent zu nass, etwa im südlichen Montafon oder im Bereich der Niederen Tauern.

10 bis 30 Prozent mehr Sonne

Zwei Tage vor dem Monatsende wurde das Soll an Sonnenstunden bereits vielerorts erreicht, oder sogar überschritten. Um bis zu 30 Prozent mehr Sonne gab es etwa im Klagenfurter Becken sowie in großen Teilen der Steiermark und im Südburgenland. Die meisten Sonnenstunden wurden mit 220 Stunden im Osttiroler Sillian registriert, bis zum Monatsende wird die Anzahl aber noch einmal verbreitet um 10 bis 20 Stunden aufgebessert.

Die stärksten Windspitzen wurden mit 167 km/h am 4. März während eines Föhnorkans am Patscherkofel gemessen, abseits der Gipfel erreichten die Föhnböen in Brand in Vorarlberg bis zu 115 km/h. In den Niederungen gab es die höchsten Werte in Wien mit Spitzen von bis zu 97 km/h, etwa in Unterlaa und auf der Hohen Warte.

Früher Start in die Gewittersaison

Im diesjährigen März fiel bereits der Start in die Gewittersaison. Insgesamt gab es österreichweit rund 2.400 Entladungen, davon rund 1.500 am 10. und 1.800 am 17. März. Das blitzreichste Bundesland war dabei Niederösterreich, auf das insgesamt rund 1.800 Blitzentladungen entfielen. Sogar in Wien wurden am Abend des 17. März 16 Blitze registriert.

Extremwerte März 2017 österreichweit und in jedem Bundesland, (Stand 29. März, 10 Uhr):

Österreich Gesamt, bewohnte Orte, (Tag des Auftretens)

  • 23,1 Grad, Wien Mariabrunn (28.), Höchste Temperatur
  • -11,7 Grad, Seefeld (T), (8.), Tiefste Temperatur
  • 235 Liter pro Quadratmeter, Warth (V), Nassester Ort
  • 1 Liter pro Quadratmeter, Deutschlandsberg (ST), Trockenster Ort
  • 115 km/h, Brand (V), (4.), Höchste Windgeschwindigkeit
  • 222 Stunden, Sillian (T), Höchste Anzahl der Sonnenstunden

Bergstationen (Bundesland, Seehöhe, Tag)

  • -18,9 Grad, Brunnenkogel (T, 3.440 m, 1.)
  • 167 km/h Patscherkofel (T, 2.247 m, 4-)

Wien:

  • 23,1 Grad, Mariabrunn (28.)
  • -2,9 Grad, Mariabrunn (27.)
  • 47 Liter pro Quadratmeter, Mariabrunn
  • 23 Liter pro Quadratmeter, Botanischer Garten
  • 111 km/h, Jubiläumswarte
  • 158 Stunden, Unterlaa

Niederösterreich

  • 22,8 Grad, Hohenau (28.)
  • -6,4 Grad, Semmering-Pass (13.)
  • 152 Liter pro Quadratmeter, Lunz am See
  • 14 Liter pro Quadratmeter, Laa an der Thaya
  • 104 km/h Hollenthon in der Buckligen Welt
  • 177 Stunden, Mönichkirchen

Oberösterreich

  • 20,6 Grad, Ostermiething (17.)
  • -5,8 Grad, Freistadt (13.)
  • 160 Liter pro Quadratmeter, Mondsee
  • 45 Liter pro Quadratmeter, Summerau
  • 83 km/h, Windischgarsten, (4.)
  • 155 Stunden, Waizenkirchen

Salzburg

  • 21,5 Grad, Salzburg (17.)
  • -8,9 Grad, St. Michael im Lungau (11.)
  • 158 Liter pro Quadratmeter, St. Wolfgang
  • 33 Liter pro Quadratmeter, Tamsweg
  • 94 km/h, Bad Gastein, (4.)
  • 193 Stunden, St. Michael im Lungau

Tirol

  • 22,0 Grad, Jenbach (17.)
  • -11,7 Grad, Seefeld (8.)
  • 234 Liter pro Quadratmeter, Kössen
  • 15 Liter pro Quadratmeter, Sillian
  • 94 km/h, Achenkirch, Innsbruck (jeweils 4.)
  • 222 Stunden, Sillian (T)

Vorarlberg

  • 21,7 Bludenz (17.)
  • -6,8 Grad, Schoppernau (8.)
  • 235 Liter pro Quadratmeter, Warth
  • 101 Liter pro Qudaratmeter, Rohrspitz
  • 115 km/h Brand, (4.)
  • 170 Stunden, Rohrspitz

Burgenland

  • 22,6 Grad, Andau (28.)
  • -4,5 Grad, Kleinzicken (27.)
  • 39 Liter pro Quadratmeter, Neusiedl am See
  • 9 Liter pro Quadratmeter, Bernstein
  • 86 km/h, Neusiedl am See, (4.)
  • 198 Stunden, Güssing

Steiermark

  • 21,9 Grad, Pernegg/Mur (28.)
  • -7,7 Grad, Mariazell (13.)
  • 158 Liter pro Quadratmeter, Bad Aussee
  • 1 Liter pro Quadratmeter, Deutschlandsberg
  • 83 km/h, Rottenmann, (4.)
  • 215 Stunden, Leibnitz

Kärnten

  • 22,3 Grad, Hermagor (17.)
  • -9,9 Grad, Flattnitz (13.)
  • 127 Liter pro Quadratmeter, Loibl
  • 13 Liter pro Quadratmeter, St. Andrä im Lavanttal, Preitenegg
  • 94 km/h, Loibl (4.)
  • 216 Stunden, Villach