Märzrückblick- Winterverlängerung statt Frühling

März 2018: Kalt und oft zu trocken

März brachte Winterverlängerung statt Frühling

Wien, 29.03.2018 – Der März 2018 verlief mit einer Abweichung von knapp -1 Grad kälter als im langjährigen Mittel und war somit der zweite zu kalte Monat in Folge. Dies ist laut Wetterdienst UBIMET bemerkenswert, da es letztmals im Spätwinter 2013 zwei zu kalte Monate in Folge gab. Beim Niederschlag zeigt sich eine Nord-Süd-Verteilung: Während im Südosten das Monatssoll erreicht wurde, gab es an der Alpennordseite und im Nordosten verbreitet unterdurchschnittliche Werte. Dazu gab es vielerorts weniger Sonnenschein als üblich.

Der März, aus meteorologischer Sicht der erste Monat des Frühlings, zeigte sich heuer von seiner winterlichen Seite. Im Flächenmittel war die Durchschnittstemperatur sogar vergleichbar mit jener des Jänners, der heuer außergewöhnlich warm ausgefallen ist. Besonders markant war die Abweichung im Osten: „Vom Waldviertel über das Wiener Becken bis zum Grazer Becken war es teils sogar 2 Grad kälter als im Mittel“ analysiert UBIMET-Chefmeteorologe Manfred Spatzierer. Im äußersten Westen und im Hochgebirge fällt die Abweichung hingegen nur gering aus.

Eistage statt 20 Grad

Sowohl der meteorologische wie auch der astronomische Frühlingsbeginn waren heuer ungewöhnlich kalt. Ursache dafür waren zwei ausgeprägte Ostlagen, wobei eisige Luftmassen aus dem Norden Russlands in den Alpenraum gelangten. Örtlich wurde sogar der kälteste astronomische Frühlingsstart seit Messbeginn verzeichnet, wie etwa in Mariazell mit maximal -4,9 Grad am 20. März. Dazu gab es ungewöhnlich viele Eistage: „In Wien kam die Temperatur an 5 Tagen nicht über die 0-Grad-Marke hinaus“, sagt Spatzierer. Im langjährigen Mittel kommt das im März nur einmal vor. Den letzten Eistag gab es zudem am 19., nur im März 2013 war das noch später der Fall. Die 20-Grad-Marke wurde dagegen nicht geknackt: Am Karfreitag sorgt der Föhn an der Alpennordseite zwar für milde Temperaturen mit bis zu 19 Grad in Salzburg, voraussichtlich gibt es aber erstmals seit 1996 keine 20 Grad in März.

Vielerorts zu trocken

Rege Tiefdrucktätigkeit über dem Mittelmeer sorgte im Süden und Südosten des Landes gebietsweise für durchschnittliche Niederschlagsmengen. An der Alpennordseite und im Nordosten wurden hingegen vielerorts meist nur 30 bis 60 Prozent des Solls erreicht. Bei der Sonnenscheindauer gab es mit 65 bis 80 Prozent ebenfalls unterdurchschnittliche Werte, nur an der Alpennordseite vom Tiroler Unterland über Salzburg bis nach Oberösterreich fällt die Abweichung geringer aus.

Wechselhaftes Ende, Aprilwetter zu Ostern

Die letzten Tage des Monats verlaufen ausgesprochen wechselhaft: „Am Freitag sorgt teils stürmischer Föhn in den Nordalpen für Temperaturen von bis zu 19 Grad“, prognostiziert Spatzierer. Der Samstag bringt im Nordosten nochmals Temperaturen von bis zu 17 Grad, aus Westen folgt aber bereits eine Kaltfront mit Regen bzw. im mittleren Höhenlagen auch ein wenig Schnee. Der neue Monat beginnt dann mit einem stürmischen Osterfest: Ein kräftiges Tief über Polen sorgt an der Alpennordseite für unbeständiges Wetter mit Regen- und Graupelschauern, dazu kommt im Donauraum und im Nordosten stürmischer Westwind auf.

Extremwerte März 2018 (Bundesland, Tag des Auftretens); Stand 29.3.

Höchste Temperaturen

19,2 Grad, Weyer (OÖ, 11.)

19,1 Grad, Pottschach-Ternitz (NÖ, 12.)

18,9 Grad, Andau (B, 12.)

Tiefste Temperaturen

-23,4 Grad, Klausen-Leopoldsdorf (NÖ, 1.)

-21,4 Grad, Zeltweg (ST, 1.)

-20,4 Grad, Puchberg am Schneeberg (NÖ, 1.)

Vorläufig nassester und trockenster Ort

124 Liter pro Quadratmeter, Loibl (K)

8 Liter pro Quadratmeter, Landeck (T)

Sonnigster und trübster Ort

143 Sonnenstunden, Sillian (T)

52 Sonnenstunden, Loibl (K)

Stärkste Windspitzen Tal/ Niederungen und Berg

86 km/h Innsbruck/Uni (T, 15.)

133 km/h, Patscherkofel (T, 11)

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