Wärmster Mai seit über 150 Jahren

Wärmster Mai seit über 150 Jahren

Deutlich zu warm und im Süden sehr nass

Wien, 30.05.2018 – Der Mai 2018 verlief mit einer Abweichung von +2.5 Grad deutlich wärmer als im langjährigen Mittel und war somit der zweite außergewöhnlich warme Monat in Folge. Laut dem Wetterdienst UBIMET war es sogar der wärmste Mai seit über 150 Jahren, und das direkt im Anschluss zum wärmsten April seit dem Jahr 1800. Beim Niederschlag gibt es große Unterschiede: Während in Kärnten und in der Steiermark das Monatssoll deutlich überschritten wurde, war es in Oberösterreich örtlich zu trocken. Dazu gab es an der Alpennordseite und im Osten mehr Sonnenschein als üblich.

Der Mai, aus meteorologischer Sicht der letzte Monat des Frühlings, zeigte sich wie bereits der April von seiner sommerlichen Seite. Besonders markant fällt die Abweichung der Temperatur im Norden und Osten aus: „Von Oberösterreich bis zum östlichen Flachland war es 3 Grad wärmer als im langjährigen Mittel“ analysiert UBIMET-Chefmeteorologe Manfred Spatzierer. Am geringsten fällt die Abweichung in Osttirol und Kärnten aus, doch auch hier war es immerhin 1,5 Grad wärmer als üblich. Seit Beginn der flächendeckenden Temperaturaufzeichnungen in Österreich 1848 war kein Mai wärmer als der diesjährige. Nur in den ältesten Messreihen einzelner Wetterstationen des Landes findesich noch höhere Monatsmittel.

Zahlreiche Sommertage

Im östlichen Flachland, in Teilen des Inntals und in Salzburg gab es über 10 Sommertage: „In Wien wird einschließlich Monatsende in Summe an 16 Tagen die 25-Grad-Marke überschritten, sagt Spatzierer. „Das ist mehr als doppelt so oft wie im langjährigen Mittel“. Noch mehr Sommertage gibt es in Andau (B) mit 20. In der Nacht auf den 30. Mai gab es in der Wiener Innenstadt und in Langenlebarn (NÖ) zudem die erste Tropennacht des Jahres, also eine Nacht mit einem Tiefstwert über 20 Grad.

Teils nass, teils trocken

Rege Tiefdrucktätigkeit über dem Mittelmeer sowie zahlreiche Schauer und Gewitter sorgten im Süden und Südosten des Landes vielerorts für deutlich überdurchschnittliche Niederschlagsmengen. Von Unterkärnten bis zur südlichen Steiermark gab es stellenweise mehr als doppelt so viel Regen wie üblich, wie etwa in Klagenfurt mit 218 % des Solls. Deutlich zu trocken war es hingegen örtlich in Oberösterreich, so gab es in Linz bislang lediglich 15 Liter pro Quadratmeter Regen. Die Sonne schein an der Alpennordseite und im Osten verbreitet um 10 bis 20 % länger als in einem durchschnittlichen Mai, nur in Osttirol und Kärnten wurde das Soll mit 80 % nicht erreicht.

Am langen Wochenende Sonne und Gewitter

Das lange Wochenende verläuft sommerlich warm und besonders im Berg- und Hügelland unbeständig. Am Donnerstag scheint verbreitet die Sonne, tagsüber entstehen aber Schauer und Gewitter. Oft trocken bleibt es im östlichen Flachland und in Wien, wo am Abend auch das Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker stattfindet. Der Freitag bringt an der Alpennordseite von der Früh weg Schauer und Gewitter: „Besonders im Osten sind wieder kräftige Gewitter zu erwarten mit der Gefahr von kleinräumigen Überflutungen“ prognostiziert Spatzierer. Teils trocken bleibt es in den südlichen Becken. Am Samstag und Sonntag setzt sich das wechselhafte Wetter fort. Die Temperaturen bleiben stets auf sommerlichem Niveau, besonders im Osten liegen die Höchstwerte zwischen 25 und 30 Grad.

Extremwerte Mai 2018 (Bundesland, Tag des Auftretens); Stand 30.5.
Höchste TemperaturenTiefste TemperaturenVorläufig nasseste OrteVorläufig trockenste Orte
32,7 Grad Haag (NÖ, 29.)-0,3 Grad, Radstadt (S, 1.)299 Liter pro Quadratmeter, Flattnitz (K)15 Liter pro Quadratmeter, Linz (OÖ)
32,1 Grad Enns (OÖ, 29.)-0,1 Grad, Mariapfarr (S, 1.)275 Liter pro Quadratmeter, Deutschlandsberg (ST)18 Liter pro Quadratmeter, Enns (OÖ)
32,0 Grad, Salzburg (S, 28.)-0,1 Grad, Obergurgl (T, 15.)224 Liter pro Quadratmeter, Preitenegg (K)18 Liter pro Quadratmeter, Haag (NÖ)
Extremwerte Mai 2018 (Bundesland, Tag des Auftretens); Stand 30.5.
Absolut sonnigster bzw. trübster OrtRelativ sonnigster bzw. trübster OrtStärkste Windspitzen Niederungen und Berg
290 Sonnenstunden, Mörbisch (B)116 % Langenlois (NÖ)83 km/h Innsbruck (T, 23.)
93 Sonnenstunden, St. Leonhard im Pitztal (T)1 % Dellach (K)115 km/h, Sonnblick (S, 2.)

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