Zwischenbilanz des stürmischen Mittwochs

UBIMET: Orkanböen auf dem Feuerkogel, knapp 90 km/h in Oberösterreich und in Wien

Wien, 12.01.2016 – Der prognostizierte Sturm ist eingetreten, vor allem auf den Bergen wurden am Vormittag Windgeschwindigkeiten von rund 100 km/h gemessen, Spitzenreiter war der Feuerkogel in Oberösterreich mit 126 km/h. Im Laufe des Nachmittags und am Abend erwartet der Wetterdienst UBIMET auch im Flachland örtlich schwere Sturmböen bis zu 100 km/h.

Feuerkogel 126 km/h Die Wochenmitte präsentiert sich äußerst turbulent. In den vergangenen Stunden legte der stürmische Westwind sukzessive zu, Windspitzen jenseits der 100 km/h konzentrierten sich jedoch vorerst noch auf die Berge und leicht exponierte Lagen. „In den kommenden Stunden geht es stürmisch weiter, der Schwerpunkt des Sturms verlagert sich dann zunehmend in den Osten des Landes“, so UBIMET-Meteorologe Konstantin Brandes. „Vor allem im Großraum Wien und im südlichen Niederösterreich sind Böen von 80 bis 100 km/h zu erwarten“.

Windspitzen 13. Januar 2016 bis 14 Uhr MEZ (Auswahl) Ort (Bundesland, Seehöhe) Max. Windgeschwindigkeit 

Feuerkogel (OÖ, 1618 m) 126 km/h
Wien-Jubiläumswarte (W, 449 m) 108 km/h
Galzig (T, 2081 m) 104 km/h
Buchberg (NÖ, 467 m) 104 km/h
Jauerling (NÖ, 952 m) 97 km/h
Waizenkirchen (OÖ, 401 m) 86 km/h
Wien-Hohe Warte (W, 198 m) 86 km/h
Wels/Schleißheim (OÖ, 312 m) 83 km/h
Wien-Innere Stadt (W, 171 m) 83 km/h

Der Winter zeigt die Zähne In den kommenden Tagen ist der Sturm kein großes Thema mehr, viel mehr werden die Temperaturen Schlagzeilen machen. „Ab Freitag dreht die Strömung in Österreich auf nördliche Richtungen, die Luftmassen sind skandinavischen Ursprungs“, prognostiziert Brandes. Für Wien konkret bedeutet dies Dauerfrost ab Sonntag, auch tagsüber werden dann nicht mehr als -3 Grad in der Bundeshauptstadt erreicht.

Sturm am Mittwoch, dann Kälte und Schnee

UBIMET: Im Osten zur Wochenmitte Windspitzen von bis zu 100 km/h möglich

Wien, 12.01.2016 – Ein kleines, aber intensives Tiefdruckgebiet zieht am Mittwoch von Norddeutschland nach Polen. Hierzulande sorgt es für eine ausgesprochen turbulente Wochenmitte, nördlich der Alpen kommt es verbreitet zu Böen von 70 bis 90 km/h. Laut dem Wetterdienst UBIMET ist am Alpenostrand sogar mit Windspitzen von rund 100 km/h zu rechnen. Zum Wochenende hin hält dann verbreitet der Winter Einzug.

Der Mittwoch steht in den Nordalpen sowie im angrenzenden Flachland voll und ganz im Zeichen des Sturms. Im Großteil Ober- und Niederösterreichs sowie in der nördlichen Obersteiermark treten Windspitzen von 70 bis 90 km/h auf, ebenso im nördlichen Vorarlberg und im Tiroler Außerfern. „Am stärksten wird der Westwind jedoch von Wien über Baden und Wiener Neustadt bis in den Raum Neukirchen“, prognostiziert UBIMET-Meteorologe Konstantin Brandes. „Dort sind speziell in der zweiten Tageshälfte schwere Sturmböen zwischen 80 und 100 km/h zu erwarten.“ In den Gipfellagen der Nordalpen treten sogar orkanartige Böen von bis zu 120 km/h auf. Der Sturm hält bis zum späten Abend an, erst im Laufe der Nacht auf Donnerstag lässt der Wind dann allmählich wieder nach.

Eisige Luft aus Nordeuropa 

Nach einer kurzen Wetterberuhigung am Donnerstag stehen die Zeichen ab Freitag auf Winter. „Dann dreht die Anströmung allmählich auf Nord, womit kalte Luft aus Skandinavien nach Österreich herangeführt wird“, sagt Brandes. „Vor allem Skifahrer sollten sich am Wochenende auf der Piste warm anziehen, in 2000 m verharren die Temperaturen bei rund -15 Grad. Durch den Wind fühlen sich solche Werte aber wie -30 Grad an.“ Auch in den Niederungen kommen die Temperaturen ab dem Wochenende für einige Tage nicht mehr aus dem Frostbereich, in Wien beispielsweise werden zu Beginn der neuen Woche Temperaturen von maximal -3 Grad erwartet.

Viel Neuschnee für die Nordalpen 

Mit der Kälte strömen auch feuchte Luftmassen zu den Alpen, vor allem in den klassischen Nordstaulagen vom Bregenzerwald über die Kitzbüheler Alpen bis zum Salzkammergut kommt im Laufe dieser Woche einiges an Neuschnee zusammen. „Liebhaber der weißen Pracht dürfen sich in diesen Regionen über 50 bis 70 cm Neuschnee freuen, abseits der Berge gehen dagegen nur ein paar Schneeschauer nieder“, so der Meteorologe. Neben den Liftbetreibern dürften also auch die Organisatoren des Skifliegens in Bad Mitterndorf und der Weltcup-Rennen im schweizerischen Wengen sowie in Flachau aufatmen.

Massiver Schneezuwachs auf den Bergen

UBIMET: Tiefdruckgebiete bringen im Westen und Süden bis zu 100 cm Neuschnee. Die Lawinengefahr steigt an.

Wien, 10.01.2016 – Rasch durchziehende Tiefdruckgebiete bringen in dieser Woche auf Österreichs Bergen große Neuschneemengen, im Westen und Süden sogar bis zu 100 cm. Zusätzlich sorgt starker Wind für enorme Schneeverfrachtungen, somit steigt die Lawinengefahr im Gebirge stark an. Zum Wochenende kündigen sich dann auch im Flachland tiefwinterliche Temperaturen an.

Die Trockenheit im Alpenraum wird in dieser Woche endgültig beendet. Immer wieder sorgen Tiefdruckgebiete für kräftigen Niederschlag, im Gebirge stehen tiefwinterliche Tage bevor. „In der ersten Wochenhälfte liegt der Niederschlagsschwerpunkt im Westen und Süden“, prognostiziert Stefan Hofer vom Wetterdienst UBIMET. „Vorerst schneit es erst in Lagen oberhalb von 1.000 bis 1.400 m. Ab Mittwoch fließt jedoch kältere Luft ein und die Schneefallgrenze beginnt zu sinken.“ Zudem fällt dann auch entlang der Alpennordseite immer wieder Schnee.

Lawinengefahr steigt an

Die fehlende Schneedecke sorgte bisher dafür, dass Touren im freien Gelände nur äußerst schwer zu realisieren waren. Aufgrund des bevorstehenden Wintereinbruchs werden nun aber viele Sportler ins Gebirge drängen. „Die großen Neuschneemengen werden von kräftigem Wind begleitet. Somit kommt es zu enormen Schneeverfrachtungen, und diese lassen die Lawinengefahr markant ansteigen“, warnt Hofer. „Besonders dort, wo sich der Schnee ablagert, zum Beispiel in Rinnen und Mulden, wird es besonders gefährlich.“

Kaltes Wochenende

In der zweiten Wochenhälfte dreht die Strömung zunehmend auf nördliche Richtungen. Damit werden deutlich kältere Luftmassen herangeführt. „Zum Wochenende kommen die Temperaturen laut den aktuellen Modellberechnungen selbst im Flachland nicht mehr über den Gefrierpunkt hinaus“, prognostiziert der Meteorologe. „Ob es dann auch in tiefen Lagen eine Schneedecke geben wird, ist aus heutiger Sicht jedoch noch nicht zu beantworten.“

Schneereiches Wochenende auf den Bergen

UBIMET: In den Südalpen bis zu 50 cm Neuschnee

Wien, 07.01.2016 – In rascher Folge ziehen in den nächsten Tagen Fronten in Kombination mit Italientiefs über Österreich hinweg. Vor allem auf den Bergen kommen so in Summe bis zu 50 cm Neuschnee zusammen. Außerdem geht die teils extreme Trockenheit im Alpenraum zu Ende. Die Luftmassen sind laut UBIMET aber relativ mild, in den Tälern und im Flachland überwiegt oft regnerisches Wetter.

Das schneereichste Wochenende seit langem steht den Alpen bevor: Die Schneemengen erreichen bis Montagfrüh in Summe meist 20 bis 40 Zentimeter. „Im Bereich des Arlbergs, der Niederen und Hohen Tauern, entlang des Alpenhauptkamms sowie generell auf den Bergen Osttirols und Kärntens ist aber durchaus mehr als ein halber Meter Neuschnee möglich“, sagt UBIMET-Meteorologe Josef Lukas. „Gerade in den Südalpen ist das somit der erste richtig ergiebige Schneefall dieses Winters.“

Wermutstropfen milde Luft 

Einen bitteren Beigeschmack hat diese milde Westwetterlage für alle Wintersportfans aber dennoch: Die Schneefallgrenze befindet sich meist oberhalb von 1.000 bis 1.400 m. „Von Vorarlberg bis ins westliche Niederösterreich liegt diese speziell am Samstag sogar noch höher“, sagt Lukas. „Im Flachland, aber auch in den bislang winterlichen Tälern bringt das Wochenende bei 2 bis 8 Grad oftmals herbstlich anmutendes Regenwetter.“

Extreme Trockenheit geht zu Ende

Mit den zu erwartenden Regen- und Schneemengen geht die zum Teil seit Oktober andauernde extreme Trockenheit in weiten Teilen Österreichs zu Ende. „Vor allem von Osttirol über Kärnten und die Steiermark bis ins südöstliche Niederösterreich fielen in den letzten Monaten kaum mehr als 10 Prozent der üblichen Niederschlagsmenge“, weiß Lukas.

Der akute Wassermangel sorgt gebietsweise bereits für große Probleme. „Im Flachgau sowie in Teilen des Mur- und Mürztals müssen einige Bauernhöfe sogar bereits von der Feuerwehr mit Wasser versorgt werden“, sagt der Meteorologe.

Mond, Venus und Saturn kommen sich nahe

UBIMET: Drei helle Gestirne am Morgenhimmel tief im Südosten

Wien, 06.01.2016 – Die erste auffällige Planetenkonstellation des Jahres steht bevor: In den kommenden Tagen nähern sich Venus und Saturn am Morgenhimmel an. Am Donnerstag gesellt sich die abnehmende Mondsichel dazu, womit sich ein besonders schöner Anblick zu Beginn der Morgendämmerung ergibt. Am 9. Jänner zieht schließlich die Venus sehr knapp am Saturn vorbei. Laut Wetterdienst UBIMET hat man auf den Bergen im Süden und Westen die besten Karten, das Schauspiel zu beobachten.

Die Venus gilt seit jeher als Morgenstern, jetzt gesellt sich auch Saturn am Morgenhimmel dazu. Der Ringplanet ist zu Beginn der Morgendämmerung ebenfalls über dem Südosthorizont zu sehen. Die beiden nähern sich in diesen Tagen stark an, womit beide nebeneinander sichtbar werden.

Die Helligkeit betreffend stellen sie ein sehr ungleiches Paar dar, Venus strahlt weitaus heller als Saturn. Sie ist bei genauem Hinsehen sogar bis nach Sonnenaufgang zu verfolgen. „Am Morgen des 7. Jänner zeigt sich dann zusätzlich noch die abnehmende Mondsichel bei Venus und Saturn. Damit ergibt sich tief im Südosten ein beeindruckender Himmelsanblick“, erklärt der Meteorologe Josef Lukas vom Wetterdienst UBIMET.

Knappe Begegnung

Am 9. Jänner ist der Mond zwar vom Morgenhimmel verschwunden, dafür zieht die Venus nahe am Saturn vorbei. Der Abstand beträgt nur noch rund 1/5 des scheinbaren Monddurchmessers. „Mit bloßem Auge sind die Planeten gerade noch getrennt zu sehen, wobei die sehr helle Venus den schwächer leuchtenden Saturn fast schon überstrahlt“, weiß Lukas. Um allerdings den berühmten Saturnring zu erkennen, braucht man selbst beim Teleskop eine etwa 50-fache Vergrößerung. Venus zeigt hingegen auch im Fernrohr keine Details. Man sieht nur die im Sonnenlicht gleißend hell erscheinende Oberseite der Wolkendecke, welche die eigentliche Oberfläche des Planeten vollkommen verdeckt.

Gut sichtbar im Bergland

Zu Gesicht bekommt man das Himmelsschauspiel in den kommenden Tagen am ehesten in höheren Lagen im Süden und Westen: „In Osttirol und Kärnten sowie in Teilen der Steiermark stehen die Chancen für einen klaren Himmel vor allem am Donnerstag und Freitag ganz gut“, sagt Lukas. „Auch entlang des Tiroler Alpenhauptkamms hat man durchaus gute Karten. Man muss aber meist auf höhere Lagen ausweichen, da sich in den Tälern mitunter Nebel hält.“

In den übrigen Landesteilen versperren hingegen oft Wolken den Blick zu den Sternen. „Bei solch einem Himmelsschauspiel lohnt sich der Weg in die Berge aber auf jeden Fall, da in den großen Städten aufgrund der Lichtverschmutzung der Sternenhimmel oftmals deutlich schlechter sichtbar ist“, fügt der Meteorologe hinzu.

Lichtverschmutzung Begriffserklärung

Unter Lichtverschmutzung versteht man die Aufhellung des Nachthimmels durch von Menschen installierte und betriebene Lichtquellen. Deren Licht wird in den unteren Schichten der Atmosphäre gestreut, womit der Nachthimmel häufig ‚überstrahlt‘ wird. Der Sternenhimmel ist dadurch vor allem im städtischen Bereich selbst bei wolkenfreien Verhältnissen kaum oder nur zeitweise zu sehen.

Markante Milderung

UBIMET: Atlantische Luftmassen beenden Dauerfrost, bis zu 10 Grad am Samstag

Wien, 05.01.2016 – Bis Donnerstag vertreiben atlantische Tiefdruckgebiete auch im östlichen Flachland die sibirische Kaltluft. Mit zeitweise auffrischendem Westwind kommt es laut Wetterdienst UBIMET zu einer deutlichen Milderung. Gebietsweise liegen die Höchsttemperaturen am Freitag bis zu 15 Grad über den Werten zu Wochenbeginn. 

In mehreren Anläufen schaffen es atlantische Frontensysteme bis Donnerstag die kontinentale Kaltluft nach Osteuropa zu verdrängen. Besonders markant fällt die Milderung dabei im nordöstlichen Flach- und Hügelland aus. „So werden beispielsweise im Donauraum aus -7 Grad zu Wochenbeginn bis zu +7 Grad am Freitag“, sagt Thore Hansen vom Wetterdienst UBIMET. Am Samstag wird es sogar noch etwas milder, auf bis zu 10 Grad klettert das Quecksilber dann in Niederösterreich.

Sonne ist mit von der Partie

Gute Nachrichten gibt es zudem für alle Sonnenhungrigen. Zwischenhocheinfluss sorgt zumindest zeitweise für freundliches Wetter. Am Mittwoch scheint bis zum Nachmittag im Westen hin und wieder die Sonne. „Am Donnerstag verlagert sich die Schönwetterzone dann nach Osten“, prognostiziert Hansen. So gibt es von Salzburg ostwärts ein paar Sonnenstunden, ehe in der zweiten Tageshälfte von Westen Wolkenfelder durchziehen. Verbreitet gut stehen die Chancen auf blauen Himmel dann, abgesehen vom Süden, wieder am Samstag.

Täler und Becken im Süden Rückzugsgebiete der Kaltluft

Von der großräumigen Wetterentwicklung entkoppelt bleiben zum wiederholten Male in diesem Winter die Täler und Becken im Süden des Landes. „Vor allem im Klagenfurter Becken schaffen es die Tiefdruckgebiete nicht die bodennahe Kaltluftschicht auszuräumen“, weiß Hansen. So verharren die Temperaturen hier bis zum Samstag im leichten Dauerfrostbereich.

Nächste Woche wieder kälter

In der kommenden Woche dreht die Strömung nach und nach von Südwest auf West bis Nordwest. Damit endet die milde Witterung und von Nordwesten erreicht uns kalte Meeresluft. Zudem wird Österreich immer wieder von Frontensystemen beeinflusst. „Aus heutiger Sicht kehrt dann wieder der Winter zurück“, so Hansen.