Mond, Venus und Saturn kommen sich nahe

UBIMET: Drei helle Gestirne am Morgenhimmel tief im Südosten

Wien, 06.01.2016 – Die erste auffällige Planetenkonstellation des Jahres steht bevor: In den kommenden Tagen nähern sich Venus und Saturn am Morgenhimmel an. Am Donnerstag gesellt sich die abnehmende Mondsichel dazu, womit sich ein besonders schöner Anblick zu Beginn der Morgendämmerung ergibt. Am 9. Jänner zieht schließlich die Venus sehr knapp am Saturn vorbei. Laut Wetterdienst UBIMET hat man auf den Bergen im Süden und Westen die besten Karten, das Schauspiel zu beobachten.

Die Venus gilt seit jeher als Morgenstern, jetzt gesellt sich auch Saturn am Morgenhimmel dazu. Der Ringplanet ist zu Beginn der Morgendämmerung ebenfalls über dem Südosthorizont zu sehen. Die beiden nähern sich in diesen Tagen stark an, womit beide nebeneinander sichtbar werden.

Die Helligkeit betreffend stellen sie ein sehr ungleiches Paar dar, Venus strahlt weitaus heller als Saturn. Sie ist bei genauem Hinsehen sogar bis nach Sonnenaufgang zu verfolgen. „Am Morgen des 7. Jänner zeigt sich dann zusätzlich noch die abnehmende Mondsichel bei Venus und Saturn. Damit ergibt sich tief im Südosten ein beeindruckender Himmelsanblick“, erklärt der Meteorologe Josef Lukas vom Wetterdienst UBIMET.

Knappe Begegnung

Am 9. Jänner ist der Mond zwar vom Morgenhimmel verschwunden, dafür zieht die Venus nahe am Saturn vorbei. Der Abstand beträgt nur noch rund 1/5 des scheinbaren Monddurchmessers. „Mit bloßem Auge sind die Planeten gerade noch getrennt zu sehen, wobei die sehr helle Venus den schwächer leuchtenden Saturn fast schon überstrahlt“, weiß Lukas. Um allerdings den berühmten Saturnring zu erkennen, braucht man selbst beim Teleskop eine etwa 50-fache Vergrößerung. Venus zeigt hingegen auch im Fernrohr keine Details. Man sieht nur die im Sonnenlicht gleißend hell erscheinende Oberseite der Wolkendecke, welche die eigentliche Oberfläche des Planeten vollkommen verdeckt.

Gut sichtbar im Bergland

Zu Gesicht bekommt man das Himmelsschauspiel in den kommenden Tagen am ehesten in höheren Lagen im Süden und Westen: „In Osttirol und Kärnten sowie in Teilen der Steiermark stehen die Chancen für einen klaren Himmel vor allem am Donnerstag und Freitag ganz gut“, sagt Lukas. „Auch entlang des Tiroler Alpenhauptkamms hat man durchaus gute Karten. Man muss aber meist auf höhere Lagen ausweichen, da sich in den Tälern mitunter Nebel hält.“

In den übrigen Landesteilen versperren hingegen oft Wolken den Blick zu den Sternen. „Bei solch einem Himmelsschauspiel lohnt sich der Weg in die Berge aber auf jeden Fall, da in den großen Städten aufgrund der Lichtverschmutzung der Sternenhimmel oftmals deutlich schlechter sichtbar ist“, fügt der Meteorologe hinzu.

Lichtverschmutzung Begriffserklärung

Unter Lichtverschmutzung versteht man die Aufhellung des Nachthimmels durch von Menschen installierte und betriebene Lichtquellen. Deren Licht wird in den unteren Schichten der Atmosphäre gestreut, womit der Nachthimmel häufig ‚überstrahlt‘ wird. Der Sternenhimmel ist dadurch vor allem im städtischen Bereich selbst bei wolkenfreien Verhältnissen kaum oder nur zeitweise zu sehen.