Der Frühling zeigt uns die kalte Schulter

Ab Donnerstag Frostgefahr, einstellige Höchstwerte und lokal etwas Schnee

Wien, 09.04.2019 – Von Temperaturen um oder sogar jenseits der 20-Grad-Marke müssen wir uns in den kommenden Tagen verabschieden, aus Norden erreicht ein Schwall polarer Kaltluft das Land. Neben einstelligen Höchstwerten und Nachtfrostgefahr wird nach Angaben der Österreichischen Unwetterzentrale lokal sogar noch einmal Schnee ein Thema. Somit reiht sich der heurige April nahtlos in die äußerst abwechslungsreichen Aprile der beiden Vorjahre ein.

Skandinavische Kälte

Die Abkühlung kommt auf Raten, am Mittwoch ist davon mit Höchstwerten zwischen 8 und 16 Grad noch nicht allzu viel zu spüren. Über Deutschland lauert aber schon die polare Kaltluft, sie erreicht Österreich dann am Donnerstag. Dann werden nur noch Höchstwerte von 4 bis 11 Grad erreicht. „Der absolute Tiefpunkt bei den Temperaturen steht uns jedoch am Freitag und Samstag bevor“, sagt UBIMET-Chefmeteorologe Manfred Spatzierer. „Im Großteil des Landes kommen die Temperaturen selbst tagsüber nicht mehr über die 10-Grad-Marke hinaus, nachts droht dann vor allem im Berg- und Hügelland Frost.“

Etwas Neuschnee

Neben der Kaltluft beschäftigt uns in den kommenden Tagen duchwegs tiefer Luftdruck, die Sonne ist somit bis einschließlich Samstag ein eher selten gesehener Gast. Das Tief über dem zentralen Mittelmeerraum schaufelt zudem jede Menge feuchte Luft nach Österreich, folglich gehen immer wieder Regenschauer nieder. „Am Donnerstag schneit es dabei schon oberhalb von 600 bis 1000 m, in der Nacht auf Freitag sind sogar Schneeflocken bis rund 300 m hinab zu erwarten“, so Spatzierer weiter. „Selbst für das östliche Flachland inklusive Wien wird es in der Nacht auf Samstag spannend, ein paar Schneeflocken dürften sich dann bis ganz hinab verirren.“

Danach zögerlich wärmer

Ab Sonntag erholen sich die Temperaturen langsam, vor allem in Kärnten und in der Steiermark werden schon wieder bis zu 13 Grad erreicht. Sonst verharren die Höchstwerte vorerst aber noch im einstelligen Bereich. „In der neuen Woche wird es dann von Tag zu Tag milder, der Tiefdruckeinfluss lässt allmählich nach“, so der Experte. „Dann klettern die Temperaturen wieder auf rund 15 Grad, für Mitte April sind dies durchschnittliche Werte.

Launischer Monat

Der April ist einer der wenigen Monate, der alle Stückeln spielen kann. Eindrucksvoll beweist dies der Blick in die jüngere Vergangenheit, genauer gesagt auf die Aprilmonate 2017 und 2018. „Vor zwei Jahren gab es einen deutlich markanteren Kaltluftvorstoß als jener, der uns jetzt bevorsteht, inklusive großer Neuschneemengen“, erinnert sich Spatzierer. „So fiel in Mariazell fast 1 Meter Neuschnee, auch im Wienerwald gab es 30 cm der weißen Pracht.“ Selbst in Wien zuckerte es in den westlichen Bezirken an, mit einem Höchstwert von +3 Grad war es in der Bundeshauptstadt so kalt wie noch nie zu dieser Jahreszeit. Am anderen Ende der Extrema liegt der April des Vorjahres: Der österreichweit wärmste April der Messgeschichte gipfelte in Salzburg und Wien in Spitzenwerten von bis zu 30 Grad, so früh im Jahr gab es zuvor erst ein Mal einen sogenannten Hitzetag.

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