Kaltlufteinbruch: Sturm und Temperatursturz

UBIMET: Schneefall bis in tiefe Lagen, Frostgefahr in der Landwirtschaft

Wien, 22.04.2016 – Der Winter macht noch einmal Ernst: Wie bereits angekündigt zieht in der Nacht auf Sonntag eine massive Kaltfront über Österreich hinweg. Mit kräftigen Schauern und Sturm sinkt die Schneefallgrenze in den Alpen rasch bis in die Täler, zum Montag hin teils sogar bis ins Flachland. Die Temperaturen kommen laut UBIMET bis Mitte kommender Woche auch tagsüber kaum über 0 bis +12 Grad hinaus, in den Nächten wird es frostig. Bei frostempfindlichen Pflanzen drohen daher Schäden.

Die Nacht auf Sonntag wird turbulent: Von Nordwesten her zieht eine Kaltfront durch, die Folge ist ein regelrechter Temperatursturz. Die Schneefallgrenze sinkt entlang der Nordalpen rasch auf 700 bis 500 m. Dazu muss man mit kräftigen Schauern und vor allem am Alpenostrand mit Sturmböen von bis zu 90 km/h rechnen. „Lose Gegenstände sollte man unbedingt sichern oder ins Haus räumen“, sagt UBIMET-Meteorologe Florian Pfurtscheller.

Spätwinterliche Alpennordseite

Ab Sonntag folgen einige für Ende April ausgesprochen kalte und unbeständige Tage. Schon oberhalb von 700 bis 1.000 m wird es speziell in den Nordalpen vom Bregenzerwald bis ins Mostviertel sowie in der nördlichen Obersteiermark richtig winterlich. „In diesen Regionen muss man zumindest bis Mitte nächster Woche immer wieder mit Schneefall rechnen“, sagt Pfurtscheller. „Außerdem schaffen es die Temperaturen hier auch tagsüber nur wenig über null Grad.“ Auf den Bergen zeichnen sich in Summe bis zu 50 Zentimeter Neuschnee ab.

Wetterbegünstigt bleiben die Regionen südlich des Alpenhauptkamms sowie das östliche Flachland, wo zumindest zeitweise die Sonne scheint. Allerdings verschärft der teils kräftige, in exponierten Lagen stürmische Wind das Kälteempfinden zusätzlich und ein paar Schnee- und Graupelschauer sind auch hier möglich. Tagsüber werden zwar mit mehr Sonne im Süden bis zu 14 Grad erreicht, nachts droht in windgeschützten Lagen allerdings Frost.

Frostschäden möglich

Schwierige Zeiten stehen für Gartenliebhaber und Landwirte an: Bei frostempfindlichen Obst- und Gemüsesorten sowie Grünpflanzen drohen Frostschäden. Derzeit stehen in höheren Lagen die Kirschbäume, in tieferen Lagen bereits die Apfelbäume in Vollblüte. „Helfen kann sich nur, wer die Pflanzen entweder mit einem Vlies schützt oder sie ins Haus bringt“, so der Experte. Zum Schutz vor Frost besprühen manche Bauern ihre Bäume mit Wasser. Sobald die Temperatur unter null Grad sinkt, frieren die Wassertröpfchen zu Eis und die freiwerdende Kristallisationswärme schützt vor Frostschäden. „Der Nachteil dieser Methode ist allerdings, dass sie nur bei Windstille funktioniert“, so Pfurtscheller.