Komet ‚Catalina‘ am Nachthimmel über Österreich

UBIMET: Himmelskörper ab Samstag für ein paar Tage sichtbar

Wien, 15.01.2016 – Der Komet ‚Catalina‘ erreicht in der Nacht auf Sonntag den erdnächsten Punkt auf seinem Weg durch das Weltall. Der Himmelskörper wird auch über Österreich sichtbar sein. Laut dem Wetterdienst UBIMET sind die Beobachtungschancen im Süden am besten, aber auch im Osten ist der Blick zum Himmel immer wieder frei. In jedem Fall sollte man sich warm anziehen, denn die Nächte werden eisig kalt.

‚Catalina‘ wurde 2013 auf seinem Weg in Richtung Sonne entdeckt. Nachdem der Komet im November des Vorjahres seinen sonnennächsten Punkt erreicht hat, kommt er nun auf seiner Bahn unserem Planeten in der Nacht auf den 17. Januar am nächsten. „Dazu muss man jedoch sagen, dass ‚Catalina‘ am Sonntag immer noch rund 108 Millionen Kilometer von der Erde entfernt sein wird“, so UBIMET-Meteorologe Josef Lukas. „Diese Distanz entspricht in etwa der 300-fachen Entfernung Erde-Mond.“ Unter guten Sichtbedingungen fernab der Lichtglocken der Städte kann man den Kometen trotz dieser Distanz mit freiem Auge als blassen, nebeligen Fleck am Nachthimmel erkennen. Noch besser gelingt die Beobachtung aber mit einem Fernglas.

Um ‚Catalina‘ sehen zu können, muss man seinen Blick zu Beginn der Nacht nach Norden richten. Dort startet der Komet nach Ende der Abenddämmerung knapp über dem Horizont seine nächtliche Reise über das Firmament. „Um Mitternacht steht ‚Catalina‘ dann in nordöstlicher Richtung ungefähr 45° über dem Horizont“, sagt Lukas. „Und zum Morgen hin ist der Komet schließlich im Zenit zu sehen, also praktisch senkrecht über dem Beobachter am Himmel.“

Eisige Beobachtung

Die besten Chancen auf freie Sicht hat man im Süden. Von Osttirol über Kärnten und die Steiermark bis ins südliche Burgenland ist der Himmel oft sternenklar. Auch im Osten hat man zwischen den Wolkenfeldern immer wieder einen freien Blick auf die Sterne. Entlang der Alpennordseite halten sich hingegen oft dichte Wolken und hier schneit es häufig. Die Nächte sind sehr kalt, die Tiefstwerte liegen beispielsweise Montagnacht nur zwischen -20 und -7 Grad. „Klirrend kalt wird es dabei in den schneebedeckten Hochtälern. Warme Kleidung ist somit ein absolutes Muss“, sagt Lukas.

Nächster Komet 2018

Der nächste Komet, den man leicht mit bloßem Auge sehen kann, erscheint übrigens voraussichtlich erst zu Weihnachten 2018 am Nachthimmel über Mitteleuropa. Da Kometen aber oft erst einige Monate vor ihrer Erdnähe entdeckt werden, sind auch zuvor Überraschungen nicht auszuschließen.

Wissen: Komet

Ein Komet ist ein kleiner Himmelskörper, meist mit einem Durchmesser von einigen Kilometern im Kern. Er besteht überwiegend aus Eis, Staub und lockerem Gestein. Kommt ein Komet auf seiner Bahn durch das Weltall der Sonne nahe, sorgt der Sonnenwind dafür, dass durch Freisetzung von Gas und Staub eine sogenannte Koma entsteht. Diese nebelartige Hülle um den Kern kann rund drei Millionen Kilometer im Durchmesser betragen. Bei weiterer Annäherung an die Sonne drückt der Sonnenwind Gas und Staub aus der Koma hinaus und von der Sonne weg, damit entsteht der Schweif. Dieser ist das auffälligste Kennzeichen eines Kometen, er kann sogar mehrere 100 Millionen Kilometer Länge erreichen.