Mai 2016: Nass mit heftigen Gewittern am Monatsende

Mairueckblick 2016

Mai Rückblick – Extremwerte Österreich

UBIMET: Temperaturen entsprechen dem Mittel, am meisten Sonne im Osten

Wien, 30.05.2016 – Der Mai 2016 verlief laut UBIMET speziell entlang und nördlich der Alpen deutlich zu nass, stellenweise wurde das Niederschlagssoll sogar um mehr als das Doppelte übertroffen. Aufgrund der oftmals tiefen Schneefallgrenze lag zur Monatsmitte im Hochgebirge zum Teil mehr Schnee als im gesamten vergangenenWinter. Die Temperaturen entsprechen in etwa dem langjährigen Mittel, allerdings trat selbst zur Monatsmitte vereinzelt noch Frost auf. Die sonnenreichsten Orte befinden sich einmal mehr im Osten.

Die teils heftigen Unwetter am vergangenen Wochenende besserten die Niederschlagsbilanz des ohnehin nassen Monats weiter auf. Neben österreichweit mehr als 65.000 Blitzentladungen gab es stellenweise enorme Regenmengen. So fielen alleine am 28. Mai in Lunz am See (NÖ) im Zuge eines Gewitters knapp 55 l/m² und am 27. sorgten bis zu 42 Liter Regen im Semmering-Wechsel-Gebiet sowie im Burgenland für Überflutungen. Außerdem führte massiver Hagelschlag, wie etwa am Samstag im Raum Kitzbühel, zu Schäden.

Der Mai 2016 geht als nasser Monat in die Statistik ein. Das Niederschlagssoll wurde speziell von Vorarlberg bis in den Raum Wien verbreitet um das 1,5 bis 2-fache übertroffen. „Einer der Spitzenreiter ist dabei Dornbirn, wo mit 303 l/m² sogar der Rekord von 294 Liter aus dem Jahr 2015 eingestellt wurde“, sagt UBIMET-Meteorologe Josef Lukas. „Generell war Vorarlberg im vergangenen Mai die nasseste Region Österreichs.“ Mehr Regen als üblich kam stellenweise auch von Unterkärnten bis ins Süd- und Mittelburgenland zusammen. Vor allem die starken Regenfälle im Zuge eines Mittelmeertiefs zu Beginn des Monats sowie zahlreiche Schauer und Gewitter am Monatsende waren für den Überschuss verantwortlich. Zu trocken fiel der Monat nur in Osttirol und in Teilen Oberkärntens aus, in diesen Regionen fehlen bis zu 40 Prozent auf das Soll.

Der Niederschlag fiel im Hochgebirge bis zur Monatsmitte als Schnee. Dementsprechend lag dort oft sogar mehr Schnee, als im gesamten vergangenen Winter.

Temperaturbilanz wenig spektakulär

Wenig spektakulär fällt auf den ersten Blick die Temperaturbilanz aus. Über ganz Österreich gemittelt entsprechen die Werte in etwa dem langjährigen Durchschnitt. Im Detail ergeben sich aber dennoch einige interessante Aspekte: In der ersten Monatshälfte gab es in den Alpentälern zum Teil noch Frost, in Seefeld wurden sogar insgesamt vier Frosttage im Mai verzeichnet. „Am 5. war es mit -0,7 Grad aber sogar in Imst (T) leicht frostig und am 16. Mai musste man in Zeltweg (ST) bei einem Tiefstwert von -0,1 Grad noch einmal Eis kratzen“, so Lukas. „Vielen Menschen ist sicher auch noch der Kaltlufteinbruch zu Pfingsten in Erinnerung, wo die Schneefallgrenze noch einmal bis in höher gelegene Täler gesunken ist.“ Der Monatshöchstwert wurde allerdings schon kurz danach am 22. mit 32,5 Grad in Salzburg gemessen.

Sonniger Osten, trübes Bergland

Der sonnenreichste Ort Österreichs liegt im Burgenland. Die 248 Sonnenstunden in Neusiedl am See entsprechen in etwa dem langjährigen Mittel für Mai. Generell liegt die Sonnenscheindauer in einem Breiten Bogen um die Alpen von Oberösterreich über Niederösterreich, Wien, dem Burgenland, die südliche Steiermark bis nach Unterkärnten im Schnitt. „In den Alpen, vor allem aber im Westen schien die Sonne hingegen eine Spur seltener als üblich, stellenweise fehlen hier, wie etwa an der Innsbruck Uni (T), noch bis zu 20 Stunden, oder rund 10 Prozent auf das Monatssoll“, so der Experte.

Der Wind spielte in den Niederungen abseits lokaler Gewitter- oder Föhnböen keine große Rolle. Die stärksten Böen gab es mit 83 km/h am 14. in Hollenthon (NÖ) und am 23. in Innsbruck (T). Auf den Bergen trat der Spitzenwert von 115 km/h am 29. auf der Rudolfshütte im Zuge eines Gewitters auf.

Extremwerte für Mai 2016 (Stand 30.05.2016, 09:00 Uhr)

Höchste Temperaturen (Bundesland, Tag)

32,5 Grad Salzburg/Freisaal (S, 22.)

31,6 Grad Golling (S, 22.), Bad Ischl (OÖ, 22.)

31,5 Grad Schärding (OÖ, 22.)

Tiefste Temperaturen dauerhaft bewohnte Orte (Bundesland, Tag)

-4,3 Grad St. Leonhard im Pitztal (T, 5.)

-3,9 Grad Nauders (T, 5.)

-3,8 Grad Galtür (T, 5.)
Absolut nasseste Orte (Summe 1.5. – inkl. 29.5.)

350 l/m² Dalaas (V)

303 l/m² Dornbirn (V)

299 l/m² Alberschwende (V)
Absolut trockenste Orte (Summe 1.5. – inkl. 29.5.)

43 l/m² Obervellach (K), Laa an der Thaya (NÖ)

48 l/m² Virgen (T)

50 l/m² Millstatt (K)
Sonnigste Orte (Sonnenstunden 1.5. – inkl. 29.5.)

248 Stunden Neusiedl am See (B)

247 Stunden Mörbisch (B)

246 Stunden Andau (B)
Höchste Windspitzen in den Niederungen (Bundesland, Tag)

83 km/h Hollenthon (NÖ, 14.), Innsbruck (T, 23.)

79 km/h Reichenau/Rax (NÖ), Eisenstadt (B, beide am 4.)

76 km/h Retz (NÖ, 28.)
Höchste Windspitzen im Gebirge (Bundesland, Seehöhe, Tag)

115 km/h Rudolfshütte (S, 2304 m, 29.)

108 km/h Patscherkofel (T, 2247 m, 22.), Sonnblick (S, 3105 m, 3.)

94 km/h Rax (NÖ, 1547 m, 4.)
Grafik: Extremwerte Mai 2016. Quelle: UBIMET