Klirrend kalt im Gebirge oft Dauerfrost in den Tälern

Orkantief Walter und Adriatief: Winter zeigt seine Krallen

Klirrend kalt im Gebirge, oft Dauerfrost in den Tälern

Wien, 07.12.2017 – Die kurze Wärmephase mit Temperaturen über dem Gefrierpunkt in höheren Lagen, geht laut UBIMET pünktlich zu Beginn des langen Wochenendes am Freitag zu Ende. Die Kaltfront des Tiefs „Walter“ sowie ein Adriatief leiten bis zum Freitagabend eine sehr kalte Wetterphase ein. Die Temperaturen kommen spätestens am Samstag oft nicht mehr über den Gefrierpunkt hinaus. In 2.000 m werden vorübergehend nur noch eisige -13 Grad gemessen. Dazu gibt es in den Alpen verbreitet 5 bis 20 Zentimeter Neuschnee. Kein Schnee fällt nach Nordosten zu, hier verschärft lebhafter Westwind die Kälte aber zusätzlich. Im Süden sehr nass, sonst hingegen mit stürmischem Südföhn trocken und sehr mild geht es in die neue Woche.

Temperaturrückgang im Gebirge um 15 bis 20 Grad

Die Kaltfront des Orkantiefs „Walter“, das am Donnerstag in Schottland Orkanböen von mehr als 150 km/h gebracht hat, überquert bis zum Freitagabend mit Schneeschauern die Alpen. Gleichzeitig bildet sich ein Adriatief, wodurch auch von Osttirol bis ins Süd- und Mittelburgenland mit ein paar Zentimeter Neuschnee gerechnet werden kann. „Insgesamt halten sich die Schneemengen mit kaum mehr als 5 bis 20 Zentimetern aber selbst in den Alpen in Grenzen“, sagt UBIMET-Chefmeteorologe Manfred Spatzierer. „Markant ist vor allem der massive Temperaturrückgang auf den Bergen. Samstagfrüh ist es um 15 bis 20 Grad kälter als zur selben Zeit am Freitag.“ Weitgehend trocken bleibt es in Niederösterreich, Wien und dem Burgenland.

Gefühlte Temperatur von -35 Grad am Samstag

In 2.000 m werden am Samstag nur noch eisige -13 Grad erreicht, in 3.000 m gar nur noch rund -20 Grad. „Alle Skifahrer sollten daher unbedingt auf einen ausreichenden Kälteschutz achten“, so Spatzierer. „-20 Grad fühlen sich bei Windspitzen von 50 km/h wie -35 Grad an.“ In den Niederungen kommen die Temperaturen nach 0 bis 10 Grad am Freitag, am Samstag kaum noch über -5 bis +4 Grad hinaus. Dazu verschärft eisiger Westwind die Kälte zusätzlich. Die Sonne zeigt sich am Freitag kaum, am Samstag sind längere sonnige Phasen am ehesten am Nachmittag in Osttirol und Kärnten zu erwarten.

Sonntag allmählich starker Südföhn, einsetzender Schneefall am Abend

Der Sonntag beginnt verbreitet frostig, in manchen Tälern liegen die Tiefstwerte nur bei -15 Grad. Dazu scheint in vielen Regionen die Sonne und der Wind ist vorübergehend kein Thema. An der Vorderseite eines Sturmtiefs, das am Abend die westfranzösische Bretagne erreicht, setzt am Vormittag auf den Bergen allerdings starker, föhniger Südwind ein. Am Nachmittag greift dieser mit stürmischen Böen bis in manche Täler durch, etwa im Brandnertal, im Wipp- und Inntal sowie in den Salzburger Tauerntälern. Im östlichen Flachland setzt lebhafter, eisiger Südostwind ein. Gleichzeitig werden die Wolken von Westen her dichter, zum Abend hin setzt in Vorarlberg und im Westen Tirols Schneefall ein. Meist -5 bis +4 Grad.

Turbulenter und milder Wochenstart

Die neue Woche startet aus heutiger Sicht turbulent mit stürmischem Südföhn entlang und nördlich des Alpenhauptkamms. Auch im Osten muss man mit Sturm rechnen. Dazu setzen tagsüber vom Tiroler Alpenhauptkamm bis nach Osttirol und Kärnten sowie im Bereich der Salzburger Tauern starker Regen und Schneefall ein. Die Schneefallgrenze steigt rasch auf 1.200 bis 1.800 m. Die höchsten Werte liegen bei 1 Grad stellenweise in Osttirol und 13 Grad im östlichen Flachland sowie in den Föhnregionen. Im Laufe des Dienstag beginnt die Schneefallgrenze wieder zu sinken.

Josef Lukas

Josef Lukas

PRESSEKONTAKT – METEOROLOGIE

Medienmeteorologe
mediaservice@ubimet.com
+43 1 263 11 22 331