Im Westen Tirols gilt mittlerweile die höchste Lawinenwarnstufe fünf

Wetterberuhigung ab Dienstag

Schnee- und Regenfälle klingen ab, Tauwetter

Wien, 22.01.2018 – Das vergangene Wochenende hat in Westösterreich laut UBIMET in vielen Regionen enorme Schneemengen gebracht. Im Arlberggebiet fiel in Summe teils mehr als 1,5 m Schnee. Entsprechend angespannt ist die Lawinensituation, im Westen Tirols gilt mittlerweile die höchste Lawinenwarnstufe fünf. Vorerst schneit und regnet es in den betroffenen Regionen weiterhin häufig und stark, zum Dienstag lassen Regen und Schneefall aber nach und klingen tagsüber ab. Danach gibt es für ein paar Tage trockenes und deutlich milderes Wetter. Die Frostgrenze steigt zur Wochenmitte vorübergehend bis gegen 2.500 m. Die Lawinensituation beruhigt sich damit zwar langsam, sie bleibt aber bis auf Weiteres angespannt.

Drei bis fünf Meter Schnee

Mehrere Frontensysteme brachten am vergangenen Wochenende und am Montag von Vorarlberg bis ins westliche Niederösterreich sowie in der nördlichen Obersteiermark teils große Neuschneemengen. „Schwerpunkt war wie schon so oft in diesem Winter das Gebiet um den Arlberg. In den Hochlagen fiel teils mehr als 1,5 Meter Schnee“, so UBIMET-Chefmeteorologe Manfred Spatzierer. „Stellenweise liegen hier bereits fünf Meter Schnee, in Muldenlagen sogar noch viel mehr.“ Aber auch in den Tälern liegt viel Schnee. So meldete die Wetterstation in Schröcken am Arlberg Montagfrüh 135 Zentimeter Schnee. Sogar 146 Zentimeter Schnee lagen zur gleichen Zeit im Tiroler Seefeld und auf 120 Zentimeter kommt man im Salzburger Saalbach. Nicht außergewöhnlich aber durchaus beachtlich sind auch die 78 Zentimeter im nur 589 m hochgelegenen Tiroler Ort Kössen sowie die 76 Zentimeter im üblicherweise nicht so schneereichen Umhausen im Ötztal.

Gesamtschneehoehe Österreich 20180122

Weiter im Osten fiel zwar auch verbreitet Neuschnee, derart große Mengen kamen dort allerdings nicht zusammen.

Die Lawinensituation hat sich in vielen Regionen entsprechend verschärft. In den westlichen und südwestlichen Gebirgsgruppen Tirols gilt mittlerweile sogar die höchste Lawinenwarnstufe fünf. Vorerst dauern die Regen- und Schneefälle weiter an, bis Dienstagfrüh kommen oberhalb von 800 bis 1.200 m lokal noch einmal 30 bis 50 Zentimeter Neuschnee dazu und der starke Wind sorgt für Schneeverwehungen. In den Tälern muss man hingegen zunehmend mit Regen- und Schneeregen rechnen.

Wetterberuhigung ab Dienstag

Die gute Nachricht ist allerdings, dass ein Ende der starken Niederschläge in Sicht ist. Schon in der Nacht auf Dienstag lassen Regen und Schneefall langsam nach und klingen tagsüber von Vorarlberg bis Salzburg sogar weitgehend ab. Bis zumindest Freitag setzt sich dann trockenes und in allen Höhen deutlich milderes Wetter durch. „Die starken Schneefälle sind damit vorerst vorbei“, so Spatzierer. „Durch die ansteigenden Temperaturen kann sich die Schneedecke allmählich setzen.“ Die Temperaturen steigen mit leichtem Südföhn bis Donnerstag in 2.000 m auf bis zu 7 Grad, selbst in 3.000 m gibt es nur noch leichten Frost. In den Tälern sind vereinzelt bis zu 12 Grad möglich.

Die Lawinensituation entspannt sich damit zwar langsam. Auf Touren im freien Gelände, abseits der gesicherten Pisten, sollte man vorerst aber unbedingt verzichten, da mit den höheren Temperaturen die Gefahr von Nassschneelawinen massiv ansteigt.