Tief winterlicher Wochenstart im ganzen Land

UBIMET: -23 Grad in Tannheim, örtlich mehr als ein halber Meter Neuschnee in den Nordalpen

Wien, 18.01.2016 – Eine feuchte Nordströmung brachte den Nordalpen seit Freitag zwischen dem Bregenzerwald und dem Mariazellerland verbreitet 30 bis 60 cm Neuschnee, Montagfrüh glitzerte die weiße Pracht bei zweistelligen Minusgraden. Der Wetterdienst UBIMET prognostiziert auch für die kommende Nacht ähnlich eisige Tiefstwerte. Der Rest der Woche zeigt sich ebenfalls von seiner winterlichen Seite, den Hahnenkammrennen am Wochenende in Kitzbühel steht somit aus meteorologischer Sicht nichts im Weg.

Die vergangene Nacht war erst die dritte im heurigen Winter, in der alle Wetterstationen im Land Temperaturen unter dem Gefrierpunkt registrierten. Die Kältepole lagen in den schneebedeckten Hochtälern in Vorarlberg, Tirol und Salzburg. „Tannheim meldete einen Tiefstwert von -23,2 Grad, so kalt war es dort seit rund vier Jahren nicht mehr“, so UBIMET-Meteorologe Konstantin Brandes. Doch auch im nahen Seefeld (-22,3 Grad), in Schoppernau (-18,5 Grad) sowie in Rauris (-14,9 Grad) zeigte das Thermometer eisige Werte an. In der kommenden Nacht werden ähnliche Tiefsttemperaturen erwartet, einzig im Westen dämpfen aufziehende Wolken die nächtliche Auskühlung bereits ein wenig. „Am kältesten wird es somit in der Nacht auf Dienstag im Lungau, in Osttirol und der nördlichen Obersteiermark. Temperaturen jenseits der -20 Grad werden dort in manchen Hochtälern für beinahe sibirische Verhältnisse sorgen.

Endlich Neuschnee

Lange mussten Liftbetreiber und alle Freunde der weißen Pracht auf größere Schneemengen warten, am vergangenen Wochenende hatte Frau Holle dann endlich Hochkonjunktur. „Von Norden stauten sich über drei Tage hinweg feuchte Luftmassen gegen die Alpen und wurden dort regelrecht ausgequetscht. Vom Bregenzerwald über das Karwendel und die Kitzbüheler Alpen bis hin zu den Ennstaler Alpen kamen somit selbst in den Tälern 30 bis 50 cm Neuschnee zusammen“, so Brandes. „Unangefochtener Spitzenreiter ist jedoch das Kleinwalsertal und die Arlbergregion. In Schröcken beispielsweise türmen sich derzeit die Schneemassen 121 cm hoch, genau vor einer Woche waren es gerade einmal 14 cm. Doch auch abseits der Alpen reichte es zumindest für eine dünne Schneedecke, Ried im Innkreis meldete Montagfrüh 5 cm, Wiener Neustadt 4 cm.

Winterliche Woche

In den Folgetagen hält das winterliche Wetter an, die Temperaturen verharren oft im negativen Bereich. Werte knapp über dem Gefrierpunkt sind vorübergehend im Südosten der Steiermark sowie im östlichen Flachland möglich. Am Dienstag und Mittwoch bekommen zudem die Nordalpen weiteren Schneezuwachs, rund 5 bis 15 cm Neuschnee kommen mit einer schwachen Front von Vorarlberg bis ins Salzkammergut zusammen. „Zum Wochenende hin unternimmt dann die Atlantikluft einen Anlauf, gegen die Kälte anzukommen. Insbesondere in Vorarlberg macht sich die Milderung bemerkbar“, prognostiziert der Meteorologe.

Hahnenkammrennen

Ein Blick in die Wetterkarten verrät, dass auch die legendären Hahnenkammrennen von Freitag bis Sonntag nach derzeitigem Stand in einer tief verschneiten Landschaft stattfinden werden. Aktuell liegen im Zielbereich rund 30 cm Schnee, am Start auf ca. 1.600 m sind es sogar 60 cm. „Dies bildet eine hervorragende Grundlage für die Präparierung der Abfahrtspiste und des Slalomhangs“, so Brandes. „Dazu schwächt sich der Frost besonders auf den Bergen allmählich ab, am Samstag steigen die Temperaturen in 1.500 m Höhe sogar leicht ins Plus. In Kitzbühel selbst bleibt es hingegen bei negativen Temperaturen. Tauwetter ist also, anders als noch in vielen vergangenen Jahren, heuer nicht zu erwarten.“

 

Grafik: Neuschneemengen von Freitag, 15.01.16, 18 Uhr bis Montag, 18.01.16, 6 Uhr sowie ausgewählte erwartete Tiefstwerte in der Nacht auf Dienstag. © UBIMET