Kältester Valentinstag seit 100 Jahren in den USA

UBIMET: New York City stellt mit -18 Grad den Rekord aus 1916 ein. Schnee und Eisregen am Montag und Dienstag

Wien, 15.02.2016 – Der Nordosten der USA erlebt zur Zeit eine massive Kältewelle. Der Valentinstag war in vielen Bundesstaaten im Nordosten überhaupt der kälteste seit Beginn der Messungen. Im New Yorker Central Park war es mit -18 Grad so kalt wie seit 100 Jahren nicht mehr. Damit aber nicht genug: Am Dienstag kündigen sich laut dem Wetterdienst UBIMET starker Schneefall, Eisregen und Sturm an.

Der Valentinstag brachte die Bewohner im Nordosten der USA ordentlich ins Frösteln: Von Maine im Norden bis New York und Pennsylvania im Süden sanken die Temperaturen vielerorts unter die magische Marke von 0 Fahrenheit (-17,8 Grad Celcius). Zum Teil wurden sogar für diesen Tag noch nie dagewesene Tiefstwerte gemessen. Wie etwa im Central Park in New York, wo das Quecksilber auf -18,3 Grad fiel. „Damit wurde der bisherige Rekord aus dem Jahre 1916 um fast 1,5 Grad unterboten“, sagt UBIMET-Meteorologe Josef Lukas. „Noch kälter war es allerdings in der kleinen Stadt Watertown im Bundesstaat New York mit -38 Grad. Der bisherige Kälterekord aus dem Jahr 1979 wurde hier gleich um 4 Grad unterboten.“ Am kältesten war es aber mit -40 Grad am Mount Washington (1917 m, New Hampshire), dem höchsten Berg im Nordosten der USA.

Schnee, Eisregen und Glätte am Montag und Dienstag

Spätestens am Dienstag geht die extreme Kältewelle wieder zu Ende. Von Westen her fließen deutlich milderer Luftmassen ein und die Temperaturen steigen wieder über den Gefrierpunkt. Der Wetterwechsel geht allerdings verbreitet mit starkem Schneefall, der rasch in Regen bzw. Eisregen übergeht, und Sturm einher. „Somit droht vielerorts Schneeglätte bzw. extremes Glatteis, da selbst bei positiven Temperaturen der Boden noch gefroren ist“, so Lukas. „Auch Metropolen wie New York City, Baltimore und Boston sind betroffen. Massive Verkehrsbehinderungen sowie Stromausfälle können die Folge sein.“

Mittelmeertief bringt Winter zurück

UBIMET: Bis zu 25 Zentimeter Neuschnee im Süden, Mittwochfrüh auch Schneefall im östlichen Flachland

Wien, 15.02.2016 – Am Dienstag zieht ein Tief von der Adria langsam nach Norden und überquert in weiterer Folge Österreich. In vielen Landesteilen kehrt somit bis Mittwoch vorübergehend der Winter ein. Am meisten Schnee fällt dabei in Kärnten und der Steiermark, aber auch im östlichen Flachland kann sich laut dem Wetterdienst UBIMET am Mittwochmorgen zumindest kurzzeitig eine Schneedecke bilden.

Am späten Dienstagnachmittag setzt zunächst im Süden und Südosten kräftiger Schneefall ein, der sich in weiterer Folge auf den Großteil Österreichs ausbreitet. Bis Mittwochfrüh bildet sich somit in vielen Regionen eine Schneedecke. „Am meisten Schnee fällt in Kärnten und in der Obersteiermark, hier reicht es verbreitet für 10 bis 15 Zentimeter Neuschnee“, sagt UBIMET-Meteorologe Josef Lukas. „Im Bereich der Karnischen Alpen und Karawanken sowie der Kor- und Packalpe sind sogar bis zu 25 Zentimeter möglich. Zumindest weiß wird es aber auch in der südlichen und östlichen Steiermark sowie im Raum Graz.“ Der Schnee ist zudem sehr nass und schwer, somit können vereinzelt Bäume unter der Schneelast brechen.

Mittwochfrüh Schneefall auch im Osten

Am Mittwoch kann es pünktlich zum morgendlichen Berufsverkehr auch im östlichen Flachland verbreitet und vorübergehend sogar kräftig schneien. Bis zu 5 Zentimeter der weißen Pracht sind dann möglich. „Vor allem im südlichen Wiener Becken, im Steinfeld, aber auch im Süden und Westen Wiens sowie im Wienerwald muss man mit tiefwinterlichen Verhältnissen rechnen“, sagt Lukas. Nur wenig Schnee bleibt voraussichtlich im Osten der Stadt sowie im Weinviertel und im Nordburgenland liegen. Gerade für diese Regionen besteht aber nach wie vor eine gewisse Unsicherheit in der Prognose.

Der winterliche Spuk ist aber rasch wieder vorbei. Schon am Vormittag zieht der Schneefall nach Norden ab und danach stellt sich bei bis zu +6 Grad wieder Tauwetter ein.

Perfektes Skiwetter am Donnerstag

Im Flachland taut der Schnee zwar rasch wieder weg, im Bergland bleibt es aber bis auf Weiteres winterlich. Am Donnerstag darf man sich in den Skigebieten sogar auf nahezu perfektes Skiwetter freuen. „Die letzten Wolkenreste lösen sich am Vormittag auf und dann ist der Himmel oftmals strahlend blau“, so Lukas. „Erst im Laufe des Nachmittags machen sich im Westen ein paar Wolkenfelder bemerkbar.“ Diese kündigen etwas Neuschnee für den Freitag an.

Nasskalter Wochenstart im Februar

UBIMET: Mittelmeertiefs bringen in den Bergen bis zu 40 cm Neuschnee, am Mittwoch weiße Überraschung im Flachland möglich

Wien, 14.02.2016 – Mit einer Umstellung der Großwetterlage wird der Alpenraum zum Wochenstart immer wieder von Mittelmeertiefs beeinflusst. Dabei unternimmt der Winter einen neuen Anlauf, zunächst fällt laut dem Wetterdienst UBIMET vor allem im Bergland Neuschnee. Am Mittwoch könnte es dann auch im östlichen Flachland eine weiße Überraschung geben.

Der Alpenraum befindet sich derzeit zwischen kühler Atlantikluft über Westeuropa, und subtropischen Luftmassen über Südosteuropa. In diesem Übergangsbereich bilden sich immer wieder kräftige Tiefdruckgebiete, die in der neuen Woche häufig Regen und im Bergland teils intensiven Schneefall bringen. „Der Schwerpunkt des Schneefalls wird zunächst im westlichen und südlichen Alpenbereich liegen, in höheren Lagen kommen dabei verbreitet 20 bis 40 cm Neuschnee dazu“, sagt Stefan Hofer vom Wetterdienst UBIMET. „In den Staulagen der Karawanken und der Karnischen Alpen ist bis zu einem halben Meter möglich.“

Winterliche Wochenmitte

Besondere Brisanz birgt aus heutiger Sicht dann der Mittwoch. Von der Adria macht sich ein Tiefdruckgebiet mitsamt feuchter Meeresluft auf den Weg nach Österreich. Dabei setzt zunächst in Kärnten und der südlichen Steiermark Regen beziehungsweise Schneefall ein, dieser breitet sich tagsüber dann auch auf das östliche Flachland aus. Zudem fließt bodennah kühle Atlantikluft ein: „Im Übergangsbereich zwischen diesen Luftmassen sinkt die Schneefallgrenze auf 800 bis 300 m ab, am höchsten liegt sie noch im Südosten“, sagt der Wetterexperte. „Im Norden und Osten liegt die Schneefallgrenze deutlich tiefer. Zum Beispiel wird es dann im Wienerwald verbreitet winterlich, bei großer Niederschlagsintensität kann es zumindest vorübergehend auch in Wien schneien“, so Hofer.

Unsichere Vorhersage

Für alle Freunde der weißen Pracht gibt es vorerst aber noch eine Euphoriebremse. „Der Alpenraum ist am Montag von vier Tiefdruckgebieten gleichzeitig umzingelt, dies verringert die Genauigkeit der Prognosen vorerst noch“, erklärt der Meteorologe. „Dass die erste Wochenhälfte trüb, nass und im Bergland winterlich verläuft ist sicher. Ob es auch für Schnee im Flachland reicht, ist vom zeitlichen Ablauf und der genauen Position der Tiefs abhängig.“

Winter am Zenit: die winterlichsten Orte der Welt

UBIMET: Fast 3 m Schnee in Japan, -50 Grad in Sibirien

Wien, 12.02.2016 – Der Höhepunkt des Winters auf der Nordhalbkugel ist erreicht. Während in Österreich im Flach- und Hügelland nur wenig an die winterliche Jahreszeit erinnert, regiert in anderen Regionen die kalte Jahreszeit mit Macht: Im japanischen Ort Sukayo Onsen liegen laut dem Wetterdienst UBIMET derzeit 280 Zentimeter Schnee, im sibirischen Ort Oimjakon sinken die Tiefstwerte in den Nächten regelmäßig unter -50 Grad.

An der Wetterstation am Hohen Sonnblick (Salzburg) liegen in 3105 m Seehöhe aktuell 210 Zentimeter Schnee. Klingt viel, im Vergleich mit dem japanischen Ort Hijiori relativiert sich das aber sehr schnell. Dort ist die Schneedecke derzeit exakt gleich dick und das auf nur 330 m Seehöhe. In Sukayo Onsen, ebenfalls in Japan, sinkt der Messstab sogar 280 Zentimeter tief in der weißen Pracht ein. Mit einer Seehöhe von gerade einmal 890 m liegt dieser Ort kaum höher als der Gipfel des höchsten Berges im Wienerwald.

„Die weltweit höchste gemessene Schneehöhe stammt übrigens vom 1.377 m hohen japanischen Berg Ibuki. Im Februar 1927 war die Schneedecke hier 11,82 m dick, das ist höher als ein normales Einfamilienhaus“, sagt UBIMET-Meteorologe Josef Lukas. Aufgrund dieser enormen Schneehöhen ist hier in vielen Regionen kein Liftbetrieb für Skifahrer möglich. „Das Skigebiet Gassan hat hierfür eine innovative Lösung parat, es öffnet seine Lifte erst im April, wenn ein Teil des Schnees bereits geschmolzen ist.“

Sibirien ist der Kältepol


Der weltweit wohl kälteste bewohnte Ort ist Oimjakon im Osten Russlands. „Derzeit kommen die Temperaturen dort tagsüber kaum über -40 Grad hinaus. In der Nacht sinken sie sogar auf Werte jenseits der -50 Grad“, sagt Lukas. „Der absolute Rekordwert wurde hier im Februar 1933 gemessen, das Quecksilber zeigte -67,8 Grad.“ Zum Vergleich: Der österreichische Rekordwert stammt aus Zwettl (NÖ). „Mit -36,6 Grad liegt der Österreichrekord aber 30 Grad vom weltweiten Rekord entfernt.“

Schneereiches Japan


Der wohl schneereichste Ort der Welt befindet sich auf der japanischen Insel Honshu. Die offizielle Wetterstation mit den höchsten jährlichen Schneemengen liegt im Ort Sukayu Onsen im Norden der Insel: Hier fallen im Winter im Durchschnitt 17,64 m Neuschnee.

„Japan profitiert von seinen besonderen Klimabedingungen. Kalte Luft aus Sibirien nimmt über dem Meer große Mengen Feuchtigkeit auf und wird dann an den bis zu 3.000 m hohen Japanischen Alpen ausgepresst“, erklärt Lukas. „Ähnliche Schneemengen findet man sonst nur im Küstengebirge von Alaska und British Columbia, sowie im norwegischen Teil des Skandinavischen Gebirges.“

Rekordkälte im Nordosten der USA

UBIMET: -37 Grad am Mount Washington, in New York so kalt wie seit 20 Jahren nicht mehr/ Hitze in Arizona

Wien, 12.02.2016 – Arktische Kaltluft aus dem hohen Norden Kanadas flutet am Wochenende den Nordosten der USA. Betroffen sind auch die Millionenstädte Boston, Philadelphia und New York. Örtlich sinkt das Thermometer auf bis zu -30 Grad. Laut dem Wetterdienst UBIMET könnte New York die kälteste Nacht seit 1994 bevorstehen. Der Südwesten der USA und Teile Kanadas kommen hingegen in den Genuss außergewöhnlich warmen Februarwetters, stellenweise ist mit Temperaturen von +30 Grad zu rechnen.

Am Wochenende verpasst ein Tiefdruckgebiet vor der Küste Neufundlands dem Nordosten der USA einen regelrechten Kälteschock. „An seiner Rückseite strömt polare Kaltluft von der kanadischen Arktis weit in den Süden“, sagt UBIMET-Meteorologe Josef Lukas. „Höhepunkt der Kältewelle wird die Nacht auf Sonntag sein, dann drohen verbreitet Tiefstwerte von -20 Grad und weniger.“ Betroffen ist der gesamte Nordosten der USA, von Minnesota über Wisconsin und Michigan bis zum Bundesstaat New York sowie generell die Neuengland-Staaten.

In New York City sind solch tiefe Temperaturen selbst im Winter selten, da hier normalerweise der Atlantik wärmt. Im Big Apple soll das Quecksilber auf bis zu -16 Grad fallen, zuletzt war es dort 1994 ähnlich kalt.

-37 Grad am Mount Washington

Die absolut tiefsten Temperaturen werden in der Nacht auf Sonntag aber in den Neuengland-Staaten erwartet, wo die Temperaturen in manchen windschwachen Tälern sogar auf unter -30 Grad sinken. „Auf dem Mount Washington im Bundesstaat New Hampshire, in rund 1.900 m Seehöhe, geht das Thermometer gar auf -37 Grad zurück“, so Lukas. „In Kombination mit Windspitzen von bis zu 100 km/h ergibt das eine gefühlte Temperatur von rund -60 Grad. Das sind lebensgefährliche Verhältnisse am Berg.“

Der Schnee ist in erster Linie im Umfeld der Großen Seen ein Thema, hier sind 30 bis 60 cm der weißen Pracht möglich.

Hitzewelle mit plus 30 Grad in Arizona, Temperaturrekord in Kanada

Der Kaltluftvorstoß im Osten der USA sorgt gleichzeitig dafür, dass weiter im Westen sehr warme Luft nach Norden strömt. Der Südwesten der USA erlebt daher aktuell eine ausgeprägte Hitzewelle, vor allem in Arizona und New Mexico liegen die Temperaturen derzeit rund 10 bis 15 Grad über dem Mittel. „In Tuscon (Arizona) beispielsweise herrscht in den nächsten Tagen perfektes Badewetter bei bis zu 30 Grad“, sagt Lukas. „Normalerweise liegen die höchsten Temperaturen im Februar nur bei rund 20 Grad.“ Auch in der kanadischen Provinz Alberta ist es aktuell extrem warm: In Calgary wurden diese Woche mit Hilfe des föhnähnlichen Chinook-Windes 16 Grad gemessen, der 90 Jahre alte Tagesrekord wurde hier um 1,6 Grad übertroffen.

Grafik: Erwartete Tiefstwerte in der Nacht von Samstag auf Sonntag in ausgewählten Orten. Quelle: UBIMET

Ferienwetter: erst mild, dann kalt

UBIMET: Wintereinbruch zur Ferienmitte möglich

Wien, 11.02.2016 – Am Freitag starten auch Vorarlberg, die Steiermark und Oberösterreich in die langersehnten Semesterferien. Das Wetter bietet gleich zu Ferienbeginn viel Abwechslung: Von etwas Neuschnee im Süden bis hin zu Föhn und Sonnenschein nördlich der Alpen ist alles dabei. Die Temperaturen bleiben mit bis zu 10 Grad allerdings überdurchschnittlich für Februar, prognostiziert der Wetterdienst UBIMET. Ein Wintereinbruch mit Neuschnee bis in viele Täler kündigt sich dann in Richtung Ferienmitte an.

Die Semesterferien beginnen am Freitag bei einem Wechsel aus Sonnenschein und dichten Wolken weitgehend trocken. Nur von Unterkärnten bis ins Süd- und Mittelburgenland kann es ein wenig regnen, oberhalb von rund 600 m schneien. Am meisten Sonne bringt der Tag zwischen dem Tiroler Unterland und dem Mostviertel. „Hier lockert leicht föhniger Südwind die Wolken auf, zudem wird es mit bis zu 9 Grad mild“, sagt UBIMET-Meteorologe Josef Lukas. In den übrigen Landesteilen liegen die höchsten Werte meist zwischen 1 und 8 Grad.

Am Samstag, dem letzten großen Urlauberschichtwechsel in diesem Winter, ändert sich wenig: Im Süden sowie ganz im Westen halten sich oft dichte Wolken und von Unterkärnten bis ins Südburgenland kann es vor allem bis Mittag, in Vorarlberg über den ganzen Tag verteilt ein wenig regnen und schneien. Schnee fällt zunächst zwischen 500 und 800 m, tagsüber steigt die Schneefallgrenze auf über 1.000 m an. Wetterbegünstigt ist einmal mehr der Bereich nördlich der Alpen: „Vom Karwendel über das Tennengebirge bis hin zum Ötscher, sowie generell in Ober- und Niederösterreich zeigt sich immer wieder die Sonne“, so Lukas. Die Temperaturen liegen dabei zwischen 2 und 10 Grad.

Am Sonntag, dem Valentinstag, zieht es nach einem, vor allem nördlich der Alpen und im Osten recht freundlichen Start, überall zu und von Südwesten her breiten sich Regen und Schneefall aus. Schnee fällt dabei oberhalb von 700 bis 1.100 m. „In Kärnten und der Steiermark kann es am Nachmittag mitunter sogar kräftig regnen, dann ist selbst in tieferen Lagen Schneefall möglich“, sagt Lukas. Die längsten trocken Phasen gibt es in Ober- und Niederösterreich. Neuerlich 2 bis 10 Grad.

Winterlich mit Neuschnee ab Dienstag

Der Montag bringt aus heutiger Sicht mit bis zu 11 Grad noch einmal recht mildes und vor allem nördlich der Alpen weitgehend trockenes und zeitweise sonniges Wetter.

Ab Dienstag zeichnen sich aus heutiger Sicht aber im gesamten österreichischen Alpenraum Neuschnee und deutliche tiefere Temperaturen ab. „Ein Mittelmeertief schaufelt dann sehr feuchte Luft zu den Alpen, gleichzeitig fließt aus Norden immer kältere Luft ein“, sagt Lukas. „Kräftiger Schneefall bis in die Täler, vielleicht aber sogar bis ins Flachland ist die Folge. Auf den Bergen sind durchaus große Neuschneemengen möglich. Allerdings ist diese Prognose noch unsicher.“ Die Temperaturen gehen zurück und kommen nicht mehr über -1 bis +5 Grad hinaus.

Kaltfront rauscht über Österreich

UBIMET: Böen bis zu 119 km/h, knapp 20 cm Neuschnee, im Süden viel Regen

Wien, 10.02.2016 – Vergangene Nacht zog eine markante Kaltfront über Österreich hinweg, lokal mit Windgeschwindigkeiten jenseits der 100 km/h. Mit ihr einher ging nach Angaben des Wetterdienstes UBIMET ein Temperaturrückgang von rund 10 Grad, Neuschnee bis rund 300 m hinab und große Regenmengen in Kärnten. Das zur Kaltfront gehörende Sturmtief ‚Susanna‘ richtete derweil vor allem in Deutschland und Frankreich Schäden an.

Auf zweistellige Höchstwerte folgte eine turbulente Nacht auf Mittwoch, oberhalb von 300 bis 500 m gab es am Morgen sogar ein winterliches Erwachen. „Eine ausgeprägte Kaltfront beendete den kräftigen Südföhn vom Vortag,“ so UBIMET-Meteorologe Konstantin Brandes. „Entlang und nördlich der Alpen frischte der Westwind in Sturmstärke auf, in Enns nahe Linz wurde um Mitternacht sogar eine Orkanböe von 119 km/h gemessen.“ Aber auch im übrigen Oberösterreich, in Niederösterreich sowie im Bregenzerwald kam es mit Durchzug der Kaltfront zu Böen von 80 bis 90 km/h.

Neben Sturm wurde der Wetterwechsel auch von teils kräftigem Regen und Schneefall begleitet, wobei die Schneefallgrenze lokal bis auf rund 300 m absank. „Am meisten Neuschnee fiel in den Stauregionen rund um den Arlberg, in Warth kamen über Nacht 20 cm der weißen Pracht zusammen“, sagt Brandes. „Doch auch in Seckau reichte es für eine 6 cm dicke Schneedecke, Klagenfurt zeigte sich in der Früh zumindest weiß angezuckert.“

In Kärnten ging der Regen allerdings erst in den Morgenstunden in Schnee über, zuvor prasselten verbreitet 25 bis 40 Liter Regen pro Quadratmeter vom Himmel. Am Loibl an der Grenze zu Slowenien kamen sogar mehr als 100 l/qm in nur 24 Stunden zusammen.

Abkühlung um 10 Grad im ganzen Land

Mit der Kaltfront strömen Luftmassen polaren Ursprungs von der Nordsee her direkt nach Österreich. „In dieser kalten Luft bilden die heutigen Temperaturen ein deutliches Kontrastprogramm zum gestrigen Frühling“, so Brandes. „In Waidhofen an der Ybbs beispielsweise wurden bis tief in die Nacht hinein mit Hilfe des Südföhns noch 14 Grad gemessen, mit Durchzug der Kaltfront sank das Quecksilber innerhalb kürzester Zeit auf nur noch 4 Grad.“ Auch in Wien erinnert heute kaum noch etwas an den Frühling. Auf drei Tage mit Temperaturen im zweistelligen Bereich folgt zur Wochenmitte in der Bundeshauptstadt regnerisches und mit 5 Grad auch kühles Wetter. Solche Werte entsprechen aber ziemlich genau jenen Temperaturen, die man Mitte Februar erwarten kann.

Deutschland und Frankreich von Sturm betroffen

Das zur Kaltfront gehörende Sturmtief ‚Susanna‘ zog gestern vom Ärmelkanal über den Norden Frankreichs und Belgien bis nach Norddeutschland. „Vor allem im Großraum Paris wurden einige Dächer abgedeckt, hier wurden Spitzenböen von bis zu 110 km/h gemessen,“ sagt Brandes. „Auf der Spitze des Eiffelturms wurde sogar eine Orkanböe von 159 km/h registriert.“ In Deutschland waren die Bundesländer Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen am stärksten vom Sturm betroffen, hier musste die Feuerwehr zahlreiche Sturmschäden beseitigen. Durch den kräftigen Regen stiegen zudem die Pegel von Rhein, Nahe und Mosel an.

 

Bilanz der Kaltfront:

Stärkste Windböen im Flachland, größte Neuschnee- und Regenmengen von Dienstag, 09:00 Uhr bis Mittwoch, 09:00 Uhr.

 

Station (Bundeland, Seehöhe), Windspitzen

Enns (OÖ, 317 m), 119 km/h

Sulzberg (V, 1015 m), 104 km/h

Linz Flughafen (OÖ, 313 m), 97 km/h

Station (Bundeland, Seehöhe), Neuschneemengen

Warth (V, 1475 m), 20 cm

Holzgau (T, 1110 m), 19 cm

Bad Bleiberg (K, 913 m), 17 cm

Station (Bundeland, Seehöhe), Regenmengen (Auswahl)

Ferlach (K, 464 m), 38 l/qm

Villach (K, 503 m), 37 l/qm

Pörtschach (K, 451 m), 31 l/qm

Arktische Meereisausdehnung derzeit auf Rekordtief

UBIMET: Viel zu warmer Jänner führt zu geringster Eisbedeckung seit Messbeginn 1979

Wien, 09.02.2016 – Der rund sechs Grad zu milde Jänner sorgt für eine rekordverdächtig geringe Eisbedeckung in der Arktis. Auf das langjährige Mittel fehlen derzeit knapp 1 Mio. km² an Eisfläche, eine Fläche zwölf mal so groß wie Österreich. Laut dem Wetterdienst UBIMET reiht sich der Jahresauftakt 2016 somit nahtlos in den langfristigen Trend ein, denn seit 1979 ist das polare Meereis auf dem Rückzug.

Am 07. Februar 2016 betrug die Eisausdehnung in der Arktis 14,1 Mio. km², im Durchschnitt sollte die Fläche zu dieser Zeit des Jahres aber 15,0 Mio. km² betragen. „Auf das langjährige Mittel (1981 – 2010) fehlen also derzeit knapp 1 Mio. km² an Eisfläche“, sagt UBIMET-Meteorologe Konstantin Brandes. „Dies entspricht immerhin etwa der 12-fachen Fläche von Österreich, beziehungsweise der dreifachen Größe Deutschlands.“ Selbst im bisherigen Negativ-Rekordjahr 2012 wurde zu dieser Zeit im Jahr eine größere Eisfläche gemessen als zu Beginn des heurigen Jahres. Wenn das Sommerhalbjahr 2016 ähnlich warm ausfällt wie die vergangenen Jahre, dann könnte der Arktis im diesjährigen Herbst ein neues Rekordminimum bevorstehen.

Hauptursache für die aktuell so geringe Meereisausdehnung ist der viel zu milde Jänner in diesen Regionen. Dieser fiel in den hohen Breiten rund 6 Grad zu warm aus, auch die Wassertemperaturen des Arktischen Ozeans sind überdurchschnittlich temperiert. Somit konnte sich das Meereis an seinen Rändern nur schwer ausdehnen. Besonders markant ist das Fehlen des Meereises momentan in der Kara- und Barentssee zwischen Spitzbergen und der russischen Insel Novaya Zemlya. Aber auch auf pazifischer Seite liegt die Meereisfläche momentan weit unter dem langjährigen Mittel.

Trend setzt sich fort

Das Meereis in der Arktis ist schon seit Jahren auf dem Rückzug, und das nicht nur im Sommerhalbjahr. Somit reiht sich der Jahresauftakt 2016 mit seiner historisch geringen Eisausdehnung nahtlos in diesen Trend ein. „Im Jahr 1979 wurde begonnen, die Meereisfläche mit Hilfe von Satelliten systematisch zu messen“, so Brandes. „Seitdem nimmt die Ausdehnung der Eisfläche im Jänner durchschnittlich um rund 3% pro Jahrzehnt ab, diese Abnahme hat sich in den vergangenen Jahren aber noch beschleunigt“.

Einfluss auf das Weltklima

Das arktische Meereis ist für das Weltklima von großer Bedeutung. Seine äußerst helle Oberfläche reflektiert etwa 80 Prozent der einfallenden Sonneneinstrahlung wieder in den Weltraum. Diese wird somit nicht in Wärme umgewandelt. „Die Eisbedeckung im Winterhalbjahr hat auf die globale Energiebilanz keine markanten Auswirkungen, da zu dieser Jahreszeit rund um den Nordpol die Polarnacht herrscht. Dort gibt es also ohnehin kaum einfallende Sonnenstrahlung, welche in Wärme umgewandelt werden könnte,“ sagt Brandes. „Durch den Klimawandel und die geringere Meereisfläche sind im Sommerhalbjahr aber immer größere, dunklere Wasseroberflächen der Sonne ausgesetzt. Diese Ozeanflächen absorbieren bis zu 90 Prozent der einfallenden Strahlung und speichern sie in Form von Wärme.“ Dies beschleunigt die Erderwärmung und das Meereis schmilzt noch schneller.

‚Ruzica‘ fegt über West- und Mitteleuropa hinweg

UBIMET: Böen von bis zu 148 km/h, morgen folgt bereits nächstes Sturmtief

Wien, 08.02.2016 – Mit Böen von bis zu 148 km/h, Regen und Gewittern zieht Sturmtief ‚Ruzica‘ heute über Großbritannien, Frankreich und Deutschland hinweg. Der Sturm führt zur Absage zahlreicher Karnevalsveranstaltungen. Bis Mittag blieben die Böen in den rheinländischen Karnevalshochburgen zwar noch unter 70 km/h, am Nachmittag wird der Höhepunkt des Sturms erwartet. Nach einer kurzen Beruhigung über Nacht drohen laut dem Wetterdienst UBIMET bereits am Faschingsdienstag mit Durchzug von Tief ‚Susanna‘ neuerlich schwere Sturmböen.

‚Ruzica‘ fegt heute mit Böen von bis zu 148 km/h über Deutschland hinweg, aber auch der Norden Frankreichs sowie der Süden Englands und Irlands melden orkanartige Böen. „Die bisher stärkste Böe neben dem Brocken im Harz wurde in Beg Melen an der französischen Atlantikküste südlich von Brest registriert“, so UBIMET-Meteorologe Konstantin Brandes. „Die dort gemessenen 148 km/h entsprechen volle Orkanstärke, auch die 100 km/h im sonst nicht so sturmanfälligen Trier sind durchaus beachtenswert.“ Bojenmessungen vor den Küsten Irlands und Frankreichs registrierten Wellenhöhen von bis zu 16 m, diese peitschten an die Küsten der Bretagne und der Normandie.

Stürmischer Nachmittag

Der Zeitpunkt des Sturmtiefs war denkbar ungünstig, stehen am heutigen Rosenmontag doch zahlreiche Karnevalsveranstaltungen in Deutschland auf dem Programm. Der Mainzer Umzug wurde bereits gestern abgesagt, heute folgte mit Düsseldorf eine weitere Karnevalshochburg im Rheinland. Der Kölner Rosenmontagsumzug findet heute zwar statt, allerdings nur mit Einschränkungen. Die Gefahr von Sturmböen nimmt in den kommenden Stunden weiter zu und hält bis zum späten Abend an, auch in den bisher ruhigen Gebieten sind mit durchziehenden Schauern und Gewittern dann Böen von bis zu 100 km/h möglich. ‚Ruzica‘ wird demzufolge noch weitere Karnevalsveranstaltungen am Rosenmontag durcheinanderwirbeln. „Bei Windgeschwindigkeiten um die 100 km/h sind herumfliegende, unbefestigte Teile die größte Gefahr“, so Brandes. „Vor allem nicht sturmsichere Zelte und Stände, aber auch Fahnen können sehr leicht aus der Verankerung gerissen werden und so ein ernstes Verletzungsrisiko darstellen.“

‚Susanna‘ steht bereits vor der Tür

Momentan ziehen die kräftigen Tiefdruckgebiete reihenweise vom Atlantik nach Mitteleuropa und sorgen verbreitet für stürmische Verhältnisse, nicht nur in Deutschland. „Am Dienstag tobt sich ‚Ruzica‘ noch über dem Nordatlantik aus, im Laufe des Tages zieht aber ein neues sehr kräftiges Tief vom Ärmelkanal über Belgien nach Deutschland“, so Brandes. „Mit ‚Susanna‘ kommt es dann etwa südöstlich der Linie Köln-Berlin zu schweren Sturmböen bis zu 100 km/h, in exponierten Lagen sind auch orkanartige Böen möglich.“ Da der Faschingsdienstag besonders im süddeutschen Raum den Höhepunkt des Karnevals bildet, droht beispielsweise den großen Umzügen in Stuttgart und Karlsruhe ebenfalls die Absage.

Faschingswetter in Österreich

Auch in Österreich kündigt sich ein ziemlich windiger Faschingsdienstag an. So frischt der Südföhn in den prädestinierten Tälern der gesamten Alpennordseite wieder kräftig bis stürmisch auf“, sagt Brandes. „Im Brandnertal, in Innsbruck sowie in den Salzburger Tauerntälern greift der Südföhn mit Böen von 70 bis 90 km/h durch.“ Auch vom Seewinkel bis zur Buckligen Welt sowie in der Steiermark Richtung Koralpe sind Sturmböen von 60 bis 80 km/h möglich. Auf den Bergen geht es dagegen noch um einiges ruppiger zu: So pfeift der Südföhn auf dem Patscherkofel morgen mit voller Orkanstärke, Windspitzen bis zu 140 km/h sind auf dem Innsbrucker Hausberg zu erwarten.

 

Überblick der stärksten Windböen in Deutschland bis Montag 13:00 Uhr (Auswahl):

Station (Bundesland, Seehöhe) – Windspitze

Brocken (ST, 1142 m)- 147 km/h

Hornisgrinde (BW, 1119 m) – 131 km/h

Trier (RP, 265 m) – 100 km/h

Erfurt (TH, 315 m) – 99 km/h

Pforzheim (BW, 333 m) – 94 km/h

Hahn / Hunsrück (RP, 501 m) – 88 km/h

Waibstadt (BW, 237 m) – 87 km/h

Chemnitz (SN, 418 m) – 86 km/h

Lahr (BW, 155 m) – 86 km/h

Italientief bringt nun auch dem Süden Neuschnee

UBIMET: Bis zu 50 cm innerhalb von 24 Stunden örtlich in Osttirol und Kärnten

Wien, 08.02.2016 – Pünktlich zu den Semesterferien in Kärnten kündigen sich ab Dienstagnachmittag für den äußersten Süden Österreichs große Neuschneemengen an. Bis zu 50 cm der weißen Pracht erwartet der Wetterdienst UBIMET bis Mittwochvormittag an der Grenze zu Italien und Slowenien. Die Nordalpen präsentieren sich dagegen am Dienstag noch föhnig und frühlingshaft mild, ehe eine Kaltfront auch hier einige Zentimeter Neuschnee bis in die Täler bringt. Ein nachhaltiger Wintereinbruch im Flachland ist aber weiterhin nicht in Sicht.

Bereits am Dienstagvormittag beginnt es in den südlichen Teilen Kärntens und Osttirols zu regnen, die Schneefallgrenze liegt aber noch über 1.000 m. „Im weiteren Verlauf verstärken sich Regen und Schneefall allmählich, mit zunehmender Niederschlagsintensität sinkt die Schneefallgrenze rasch auf etwa 700 m“, so UBIMET-Meteorologe Konstantin Brandes. „In der Nacht auf Mittwoch wird der Schneefall dann noch stärker und breitet sich auf das gesamte Bergland aus.“ Die größten Neuschneemengen kommen dabei vom Lesach- über das Gailtal und die Karawanken bis zur Koralpe zusammen. Hier fallen in den Tälern örtlich 50 cm der weißen Pracht, auf den Bergen sogar bis zu 100 cm. Aber auch im restlichen Kärnten und in den südlichen Teilen Salzburgs fallen oberhalb von 700 m zwischen 20 und 30 cm Neuschnee.

Föhn an der Alpennordseite hält dagegen

Typisch für eine solche Wetterlage ist neben dem kräftigen Schneefall beziehungsweise Regen südlich des Alpenhauptkamms stürmischer Föhn an der Alpennordseite. „Von Vorarlberg bis zum Mostviertel hält der Föhn die Schneewolken am Dienstag lange Zeit zurück und treibt die Temperaturen mit bis zu 16 oder 17 Grad in frühlingshafte Höhen“, sagt Brandes. „Die Hotspots werden dabei die Föhnstriche wie etwa das Walgau und das Salzkammergut sein, aber auch in der Südsteiermark wird es mit rund 15 Grad sehr mild.“ Mit einer kräftigen Kaltfront kühlt es zum Mittwoch hin im Großteil des Landes um rund 10 Grad ab, zweistellige Höchstwerte gehören dann der Vergangenheit an.

Lawinengefahr steigt weiter an

Bis Mittwochfrüh weht in den Alpen kräftiger bis stürmischer, föhniger Südwestwind. Anschließend dreht der Wind zwar auf Nordwest, bleibt dabei jedoch ausgesprochen kräftig. „In den neuschneereichen Gebirgsgruppen sorgen Windspitzen von 70 bis 100 km/h für entsprechend große Triebschneeablagerungen, die Bindung zur Altschneedecke ist verbreitet nur schwach ausgeprägt“, so Brandes. „So muss oft mit einer erheblichen (Stufe 3 von 5), vereinzelt sogar mit einer großen Lawinengefahr (Stufe 4 von 5) gerechnet werden.“ Durch die Winddrehung sind zur Wochenmitte dann sowohl nordwärts als auch südwärts ausgerichtete Hänge und Rinnen besonders anfällig. Oftmals reicht hier die geringe Zusatzbelastung durch einen einzelnen Skifahrer aus, um eine Lawine auszulösen.