Am Sonntag Wintereinbruch in den Bergen

Bis zu 50 cm Neuschnee und sinkende Schneefallgrenze

Wien, 06.09.2019 – Unter vorherrschendem Tiefdruckeinfluss gestaltet sich das Wochenende meist trüb und oftmals nass. Ein Italientief sorgt nach Angaben der Experten der Österreichischen Unwetterzentrale (www.uwz.at) vor allem am Sonntag im Bergland für teils ergiebigen Regen und für eine sinkende Schneefallgrenze. Am Sonntagabend sind bis in die Tauerntäler Schneeflocken möglich, im Hochgebirge kommt rund ein halber Meter Neuschnee zusammen.

Am Wochenende ereignet sich ein Trogvorstoß direkt über Mitteleuropa, kältere Luft wird von Norden her über die Alpen geführt und verursacht in Oberitalien eine Tiefdruckentwicklung. „Somit stellt sich am Sonntag über Österreich eine Gegenstromlage ein: Während bodennah kältere Luft in die Täler der Alpennordseite sickert, steuert das Italientief feuchte Mittelmeerluft gegen die Alpen“, sagt Manfred Spatzierer, Chefmeteorologe der Unwetterzentrale. Solch eine Wetterkonstellation führt in den Alpen zu reichlich Regen, dort wo sich Kaltluft und Starkregen überlagern, kann es vorübergehend frühwinterlich werden.

Trüber Samstag

Am Samstag überwiegen von der Früh weg die Wolken und zeitweise fällt Regen. Tagsüber stellen sich im Südosten und Osten längere trockene und kurze sonnige Phasen ein, gerade hier nimmt aber am Nachmittag wieder die Schaueraktivität zu. „Von Oberkärnten über die Packalpe bis zum Semmering sind am Nachmittag starke Regenschauer und auch einzelne Gewitter zu erwarten“, sagt der Meteorologe.Lokal sind dabei größere Regenmengen in kurzer Zeit möglich.“ Die Temperaturen bleiben mangels Sonnenschein gedämpft und liegen zwischen 12 und 20 Grad.

Nasser Sonntag im Südwesten, Schnee in den Tauern

Am Sonntag ziehen von Beginn an ein paar Schauer durch. Tagsüber bleibt es dann im Osten trocken, während sich im Südwesten der Regen verstärkt. „Am Nachmittag und Abend stellt sich vom Tiroler Unterland bis zum Ausseerland und dem Klagenfurter Becken intensiver Dauerregen ein, im Süden sind dabei stellenweise auch Gewitter eingelagert“, prognostiziert Spatzierer. Aufgrund des starken Regens sinkt in den Salzburger Gebirgsgauen die Schneefallgrenze immer weiter ab, am Abend mischen sich in den höheren Tauerntälern immer öfter Schneeflocken zum Regen hinzu. Sonst liegt die Schneefallgrenze bei rund 2000 m. Die Höchstwerte liegen zwischen 8 und 21 Grad.

Am Montag allmähliche Wetterberuhigung

In der Nacht auf Montag zieht das Italientief über den Alpenostrand nach Norden und sorgt vorübergehend auch im Osten für kräftigen Regen. „Am Montagmorgen zieht der Starkregen nach Norden ab und südlich der Alpen lockern die Wolken bald auf“, sagt Spatzierer. „Im Norden bleibt es hingegen bis zum Nachmittag trüb und von Salzburg bis ins westliche Niederösterreich fällt noch länger Regen.“ Dazu frischt im östlichen Flachland lebhafter bis kräftiger Westwind auf. Die Temperaturen erreichen von Nord nach Süd 11 bis 21 Grad.

Am Dienstag stellt sich dann freundliches und deutlich milderes Spätsommerwetter ein, ob dann der Altweibersommer auf Touren kommt, bleibt aber abzuwarten.

Kaltlufteinbruch nicht ungewöhnlich

Ein Kaltlufteinbruch in dieser Jahreszeit kommt beinahe jedes Jahr vor. So gab es einen ähnlich starken Kaltlufteinbruch mit Schnee bis Bad Gastein im vergangenen Jahr bereits Ende August. Doch meist sind die ersten Kaltlufteinbrüche im Herbst nur von kurzer Dauer und die Temperaturen erholen sich rasch wieder.