Wien, 24.02.2017 – Der Februar 2017 geht laut UBIMET als sehr milder Wintermonat in die Statistik ein. Die positiven Temperaturabweichungen liegen von Ost nach West verbreitet bei 1,2 bis 3,5 Grad, in der Arlbergregion zum Teil sogar noch höher. Die extreme Wintertrockenheit im Süden wurde zwar gelindert, dennoch bleibt hier sowie in weiten Landesteilen trotz der bis Samstag zu erwartenden Niederschläge ein deutliches Minus von 20 bis 60 Prozent. Nasser als im Schnitt war es lediglich stellenweise im Südosten. Anders als in den beiden sonnigen vorangegangenen Monaten, liegt die Sonnenscheindauer knapp vor dem Monatsende teils deutlich unter den üblichen Monatswerten.

Der Februar könnte im Vergleich zum vergangenen Jänner kaum gegensätzlicher sein: Der Monat verlief österreichweit bislang rund 2,7 Grad zu warm. Von Vorarlberg bis Oberkärnten lagen die Temperaturen zum Teil sogar um mehr als 3,5 Grad höher als üblich. „Die größten Abweichungen gab es in der Arlbergregion, die geringsten hingegen im östlichen Flachland“, so UBIMET-Chefmeteorolge Manfred Spatzierer. Die Temperaturen machten große Sprünge: Der Monatstiefstwert in den bewohnten Orten wurde mit minus 14,3 Grad am 19. Februar im Tiroler Sankt Jakob im Defereggen gemessen. Nur vier Tage später kletterten mit Sonnenschein und Föhn die Temperatur in Salzburg auf 21,9 Grad. Der absolute österreichische Tiefstwert wurde mit minus 16,9 Grad am 3.440 m hohen Brunnenkogel gemessen. Interessant ist die Anzahl der Eistage: Während es in den meisten Alpentälern keinen einzigen gab, stieg die Temperatur in Allentsteig an neun Tagen nicht über den Gefrierpunkt und selbst in der Wiener Innenstadt blieb es an zwei Tagen ganztags frostig.

Zu trocken, im Südosten nasser als üblich, wenig Schnee

Im Februar setzte sich der niederschlagsarme Verlauf dieses Winters fort, in weiten Landesteilen blieben die Regen- und Schneemengen 20 bis 60 Prozent unter dem Durchschnitt. Im Tiroler Oberland und im Lungau fehlen gebietsweise sogar bis zu 70 Prozent auf das Monatssoll. Am trockensten war es mit nur nur 7 Liter pro Quadratmeter im Salzburger Mariapfarr. Um bis zu 20 Prozent nasser als üblich verlief der Monat hingegen von Unterkärnten über die südliche und östliche Steiermark bis ins Mittelburgenland sowie im südöstlichen Niederösterreich. Mit 129 Liter pro Quadratmeter war es in Kössen am nassesten, 79 Liter davon fielen mit einer Warmfront alleine am 21. Februar.

Der Neuschneezuwachs blieb deutlich unter den üblichen Mengen für Februar. Meist reichte es nur im Bergland oberhalb von 800 bis 1.200 m für nennenswerten Schneefall. In vielen Tälern kam sogar gar kein Schnee dazu. Die maximalen Schneehöhen wurden entsprechend bereits zu Beginn des Monats gemessen und gehen noch auf die Schneefälle im Jänner zurück.

Weniger Sonnenstunden als im Jänner

Die Bilanz der Sonnenstunden fällt im Februar deutlich magerer aus, als im Rest des Winters. Derzeit fehlen oft sogar 10 bis 30 Prozent auf das Soll, zudem gab es in vielen Landesteilen trotz der deutlich fortgeschrittenen Tageslänge sogar deutlich weniger Sonnenstunden als im Jänner. In Klagenfurt etwa schien die Sonne gerade einmal 64 Stunden, im gesamten Jänner hingegen 152 Stunden. Generell fällt die Sonnenbilanz in Kärnten und Teilen der Steiermark mit einem Minus von bis zu 50 Prozent am negativsten aus. Bis zum Monatsende wird die Anzahl der Sonnenstunden aber noch aufgebessert, so dass am Ende die Bilanz in vielen Regionen doch noch nahezu ausgeglichen sein dürfte.

Windiges letztes Monatsdrittel

In den ersten drei Wochen spielte der Wind abgesehen von den klassischen Südföhnlagen und auf den Bergen so gut wie keine Rolle. In vielen Niederungen waren dadurch die Schadstoffbelastungen weiterhin sehr hoch. Erst um den 20. herum stellte sich eine zunehmend lebhafte Westströmung ein, dann kam es selbst im Flachland zu teils stürmischen Böen. 162 km/ wurden am 23. etwa am Feuerkogel gemessen. Abseits der Bergstationen sorgte ein Kaltfrondurchgang am 24. in Podersdorf und Schwechat für Spitzenböen von 97 km/h.

Extremwerte für Februar 2017 (Stand 24.02.2017, 09:00 Uhr)

Höchste Temperatur (Bundesland, Seehöhe, Tag)
21,9 Grad Stadt Salzburg (S, 420 m, 23.)

Tiefste Temperatur dauerhaft bewohnter Ort (Bundesland, Seehöhe, Tag)
-14,3 Grad Sankt Jakob im Defereggen (T, 1.388 m, 19.)

Tiefste Temperatur Bergstationen (Bundesland, Seehöhe, Tag)
-16,9 Grad Brunnenkogel (T, 3.440 m, 18.)

Absolut nasseste Ort (Summe 01.02.17 – inkl. 23.02.17)
129 l/m² Kössen (T, 589 m)

Absolut trockenste Ort (Summe 01.02.17 – inkl. 23.02.17)
7 l/m² Mariapfarr (S, 1.151 m)

Schneereichster dauerhaft bewohnter Ort (Bundesland, Seehöhe)
68 cm Warth (V, 1.475 m)

Sonnigster Ort (Sonnenstunden 01.01.17 – inkl. 23.02.17)
118 Stunden Hochfilzen (T, 960 m)

Höchste Windspitzen in den Niederungen (Bundesland, Seehöhe, Tag)
97 km/h Schwechat (NÖ, 190 m, 24.), Podersdorf (B, 116 m, 24.)

Höchste Windspitzen im Gebirge (Bundesland, Seehöhe, Tag)
162 km/h Feuerkogel (OÖ, 1618 m, 23.)