Halbzeitbilanz: Wonnemonat auf Abwegen

UBIMET: Zu kalt und zu trüb, dazu große Regenmengen in der ersten Monatshälfte

Wien, 17.05.2016 – Die erste Maihälfte liegt hinter uns, die Bilanz des Wetterdienstes UBIMET fällt vor allem für Fans von sonnigem Frühlingswetter ernüchternd aus. Als Wonnemonat wird der Mai 2016 wohl nicht in die meteorologischen Geschichtsbücher eingehen. Die ersten zwei Wochen des Monats brachten nämlich verbreitet so viel Regen wie sonst im gesamten Monat. Sonnenschein blieb Mangelware und auch die Temperaturen zeigten sich unterdurchschnittlich, sodass der Mai nach einer Serie von sechs zu warmen Monaten zu kalt ausfallen könnte.

Temperaturen mit Aufholbedarf

Frühsommerliche Phasen blieben im Mai 2016 bisher Mangelware, nur vereinzelt wurde bisher die 25-Grad-Marke übertroffen. „Am wärmsten war es bei föhnigem Südwind am 9. des Monats mit jeweils 26 Grad in Salzburg und Schärding“, so UBIMET-Meteorologe Konstantin Brandes. „Zur Freude der Landwirte beschränkten sich die gefürchteten Maifröste in der ersten Hälfte des Monats auf die höher gelegenen Alpentäler, in Lagen unterhalb von rund 800 m blieben die Temperaturen auch während der Eisheiligen verbreitet im positiven Bereich.“ Landesweit fiel die erste Maihälfte verglichen mit dem langjährigen Mittel für den gesamten Monat recht einheitlich um 1 bis 2 Grad zu kalt aus. Wenn der Mai nicht noch einen frühsommerlichen Endspurt hinlegt, geht damit in zwei Wochen eine Serie von sechs zu warmen Monaten in Folge zu Ende.

Regensoll übertroffen

Nach einem kalten Start in den Monat folgten zunächst frühlingshafte und vor allem an der Alpennordseite freundliche Tage, ehe ab 11. Mai der große Regen kam: Das Tief YEKATERINA legte sich genau über die Alpen und sorgte speziell in Vorarlberg, Ober- und Niederösterreich sowie in Wien für hohe Regenmengen. „Vielerorts prasselte in der ersten Maihälfte bereits so viel Regen vom Himmel wie durchschnittlich im gesamten Monat“, sagt Brandes. „Beispielsweise war dies in Salzburg, Linz, St. Pölten und Wien der Fall.“ Stellenweise etwas zu trocken verlief der Mai bislang inneralpin und im Süden.

Ziemlich trüb

Die Regenwolken ließen der Sonne entsprechend wenig Platz, sodass nur in Oberösterreich und im Osten Niederösterreichs bereits über 100 Sonnenstunden gezählt wurden. Nach der Hälfte des Monats schien die Sonne landesweit erst rund 30 bis 40 Prozent der Gesamtmonatssumme.

Der Trend zeigt nach oben

In den kommenden Tagen geht es zunächst unbeständig weiter. Vor allem am Donnerstag und Freitag mischt ein Tiefdruckgebiet mit, welches vom Ärmelkanal in den Mittelmeerraum zieht. Regenschauer und eher gedämpfte Temperaturen stehen somit erst einmal weiter auf der Tagesordnung. „Das Wochenende verspricht dagegen einen Vorgeschmack auf den Sommer“, so der Wetterexperte. „Am Samstag steigen die Temperaturen bereits in Nordtirol auf bis zu 26 Grad, am Sonntag wird aus heutiger Sicht dann auch im Osten des Landes die 25-Grad-Marke überschritten. In Wien wäre dies das erste Mal im Jahr 2016 der Fall.“