Rekord: März 2016 fällt global um 1,22 Grad zu warm aus

UBIMET: Rekordjagd geht weiter, März war relativ wärmster Monat seit Beginn der Messungen 1880

Wien, 19.04.2016 – Die Serie zu warmer Monate reißt nicht ab. Nach dem Jänner und dem Februar stellt in diesem Jahr auch der März eine neue Rekordmarke auf. Laut den Messungen der US-Klimabehörde NOAA war der dritte Monat des Jahres mit einer Temperaturabweichung von 1,22 der relativ wärmste Monat seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1880. Die Gründe dafür sind laut dem Wetterdienst UBIMET unter anderem das Klimaphänomen El-Niño sowie die geringe Ausdehnung des Meereises.

Der März 2016 setzt die Serie der weltweit viel zu warmen Monate fort. „Die Durchschnittstemperatur über den Land- und Ozeanflächen liegt laut NOAA um 1,22 Grad über dem Durchschnittswert des 20. Jahrhunderts von 12,7 Grad“, so UBIMET-Wetterexperte Josef Lukas. Damit wurde auch die Rekordabweichung vom Februar mit 1,21 Grad knapp übertroffen.

Mehrere Ursachen für den Temperaturanstieg

„Die Hauptursache für den stetigen Anstieg der globalen Mitteltemperatur ist zum einen der vom Menschen verursachte CO2-Ausstoß in die Atmosphäre“, so der UBIMET-Wetterexperte. „Zum anderen kommt noch das derzeit auftretende Klimaphänomen El-Niño dazu.“ Dieses hat zwar im Oktober des vergangenen Jahres seinen Höhepunkt erreicht und schwächt sich seitdem stetig ab, sorgt aber immer noch für eine erhöhte Meeresoberflächentemperatur im tropischen Pazifik.

Rückkopplungseffekte durch fehlendes Meereis

Weiter auf einem Rekordminimum befindet sich auch die derzeitige Ausdehnung des arktischen Meereises, welche aktuell ein Minus von 800 Millionen Quadratkilometer gegenüber dem 30-jährigen Mittel (1979-2008) aufweist. Schnee und Eis haben eine hohe Albedo, also ein hohes Reflexionsvermögen des Sonnenlichts von bis zu 90 Prozent. Dementsprechend gering ist die Absorption der einfallenden Sonnenenergie. Wasser und Boden absorbieren hingegen mehr als 80 Prozent der Energie, wodurch sich die untersten Luftschichten erwärmen. „Das führt zum Anstieg der globalen Temperatur und in der Folge zum Abschmelzen weiterer Schnee- und Eisflächen“, so Lukas.