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MeteoValue

Konzeption von Mehrwertdiensten zur Warnung vor Störungen des Verkehrsflusses und Gefährdungen der Verkehrsinfrastruktur durch meteorologische Ereignisse

1.5.2017 – 30.4.2018

Zusammenfassung

Extreme Wetterereignisse wie z.B. Starkregen oder Stürme bedrohen die Sicherheit der Verkehrswege auf zweierlei Weise. Die erste Bedrohung betrifft die Verkehrsteilnehmer, die sich zum Zeitpunkt am Ort des Wetterereignisses befinden, und beispielsweise durch Aquaplaning oder schwierige Sichtverhältnisse, wie sie bei Starkregen und Temperaturstürzen vorkommen können, gefährdet werden. Die zweite Bedrohung betrifft die Infrastruktur direkt und tritt oft nach einem längeren Zeitraum ein, beispielsweise die Schädigung des Asphalts durch extreme Hitzewellen oder häufige Frost-Tau-Wechsel.

Das Projekt „MeteoValue“ hatte das Ziel, das Risiko der Bedrohung von Verkehrsteilnehmern und Infrastruktur durch zuverlässige und hochauflösende Wettervorhersagen zu minimieren. Der Schutz der Verkehrsteilnehmer erfolgt über Warnungen unmittelbar vor Eintreten des Wetterereignisses. Die Früherkennung von maroder Infrastruktur wird durch die Aufzeichnung extremer Wetterdaten über einen entsprechenden Zeitraum gewährleistet. Ist bspw. eine Brücke überdurchschnittlich oft extremen Temperaturschwankungen ausgesetzt, schlägt das System Alarm und die Bausubstanz kann überprüft werden.

MeteoValue war eine Vorstudie, die die Machbarkeit und die Akzeptanz von meteorologischen Mehrwertdiensten für den Verkehrssektor untersuchte und entsprechende technische Konzepte entwickelte. Dabei wurden folgende drei Dienste behandelt:

1.) Dienst 1 richtet sich an alle Verkehrsteilnehmer und warnt die Nutzer vorbeugend vor sich abzeichnenden Extremwetterereignissen, um eine rechtzeitige Anpassung des Fahrverhaltens und der Routenplanung zu erreichen. Im Laufe des Projekts wurde deutlich, dass dieser Dienst um die Betrachtung von Dispatchern, welche eine Übersicht über die Warnungen für einzelne Fahrzeuge benötigen und deren Koordination übernehmen, erweitert werden muss.

2.) Dienst 2 bietet zuständigen Behörden Akutwarnungen vor Verkehrsbehinderungen und Schäden der Verkehrsinfrastruktur durch Extremwettereignisse.

3.) Dienst 3 liefert eine punktgenaue Langzeitanalyse der witterungs- und klimabedingten Belastung von Verkehrsinfrastrukturobjekten für Infrastrukturbetreiber.

Für Dienst 3 wurden klimatische Belastungsindikatoren für die Verkehrsinfrastruktur mit einer räumlichen Auflösung von 1 km für das Bundesland Nordrhein-Westfalen abgeleitet. Grundlage für die Berechnung der Belastungsindikatoren sind Klimaindikatoren, die aus reanalysierten historischen Wetterdaten für den Zeitraum 1985 – 2015 gewonnen wurden.

Die Belastungsindikatoren können hier kostenlos heruntergeladen werden: